Widerstand statt Ohnmacht: OMAS GEGEN RECHTS

Widerstand statt Ohnmacht: OMAS GEGEN RECHTS

CityGlow

9. November 2022

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Wer sagt, nur die jungen Wilden wären laut? Es waren die wilden 68er, die Rebellen der Studentenbewegungen dieser Welt und die Hippies, etwa auf dem Woodstock-Festival, die unsere Gesellschaft nachhaltig veränderten. Sie stellten die Frage: In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich? Oder eher: In welcher Gesellschaft wollen wir eigentlich leben? Die Antwort auf die Frage hat jeder einzelne von uns Tag für Tag in der Hand. Durch unsere Taten und unser Vorbild prägen wir unsere Umgebung. Wollen wir unsere Demokratie bewahren oder lieber dem Beispiel anderer Staaten folgen?

Ursprünglich 2017 in Wien als Reaktion auf den Rechtsruck der Regierung entstanden, sind die OMAS GEGEN RECHTS https://omasgegenrechts-deutschland.de/  im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv, und für ihren Einsatz bekannt. Seit 2018 setzen sie sich auch in Deutschland für den Erhalt der Demokratie und gegen Ausgrenzung, Antisemitismus und rassistische Übergriffe aller Art und natürlich auch gegen rechtsextreme Parteien wie die AfD oder die Basis ein. In der eigenen Stadt oder auch zur Unterstützung von OMAS in anderen Städten. Frauen wie Uta Saenger fahren mit Mitstreiterinnen zum Beispiel nach Halle, wenn dort eine OMA GEGEN RECHTS von einem Neonazi und Hetzredner angegriffen wird. Mit Trillerpfeifen und Briefen an Politiker gehen sie gegen Hass vor. “Wir sind alt, aber nicht stumm”, OMAS GGEN RECHTS machen Missstände öffentlich und organisieren politischen Widerstand“ so Saenger.

Moderne Kanäle für eine zeitlose Botschaft

OMAS GEGEN RECHTS sind überparteilich aber parteiisch. Als Initiative können sie flexibel handeln. Auf rechte Gewalt oder Hetze reagieren sie sofort und oft auch kreativ.  Sei es mit ihren „Flashmobs“, Kundgebungen oder Mahnwachen. Sie arbeiten auch langfristig, z.B. durch Analysen von Wahlprogrammen, Erstellung von Informationsflyern oder mehrwöchigen Infoständen zu den Wahlen. Während der Corona-Lockdowns sammelten die Regionalgruppen Ton- und Videoaufnahmen von OMAS aus der ganzen Republik. Diese wurden dann bei Kundgebungen über Bluetooth-Lautsprecher abgespielt.

Viele OMAS bundesweit sind durch die politische Arbeit auch zu Medien wie Facebook, Twitter oder Instagram gekommen. Die Pandemie machte Treffen unmöglich und hat die OMAS gezwungen, sich auch anders zu vernetzen, z.B. durch Videokonferenzen oder über Messenger-Dienste.

Über die anstehenden Aktionen, aktuelle Diskussionen oder “Undercover-Einsätze” gegen rechte Hetze informiert Uta Saenger die ca. 300 OMAS und OPAS des Mailverteilers aus Hannover und Region per E-Mail und auf Facebook – und notfalls auch per Anruf.

2020 erhielten die OMAS GEGEN RECHTS in Deutschland den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage vom Zentralrat der Juden in Deutschland. Wegen der Pandemie wurde er erst in diesem Jahr überreicht. Eine großartige Anerkennung ihrer wertvollen Arbeit und eine Ermutigung.

PERSÖNLICHES STATEMENT VON UTA SAENGER

Warum ich es so wichtig finde, jetzt Haltung gegen rechts zu zeigen, nicht nur in Gesprächen im Freundeskreis, ist die Beobachtung, dass sich auf der Straße gerade eine neue faschistische Bewegung formiert. Dazu müssen wir ein sichtbares Gegengewicht sein. Auch auf der Straße. Wann, wenn nicht jetzt? Und wer, wenn nicht wir Demokrat*innen?

OMAS bekommen Zulauf aus vielen Gesellschaftsgruppen

OMAS sind aber nicht nur gestandene Frauen mit Enkelkindern. Es gibt OPAS, junge Menschen, Leute jeden Alters und Geschlechts sind dabei. OMA GEGEN RECHTS, das ist eine Haltung. Die OMAS sind (welt)offen für alle, die für ihre demokratische Gesinnung einstehen. Durch ihr Engagement und unglaubliche Beharrlichkeit wurden schon mehrfach Querdenker-Störaktionen unterbunden. So hatten die bundesweit geplanten Attacken gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor dem Landesfunkaus dank der wochenlangen Einsätze der OMAS keine Chance. So konnten über Monate hinweg rechte „Spaziergänge“ in der Innenstadt verhindert werden. Immer pünktlich am Montagnachmittag standen sie bei Wind und Wetter am Kröpcke und statt Verschwörungsparolen und Katz- und Maus-Spiel mit der Polizei hörte und sah man die OMAS GEGEN RECHTS.  Nicht selten schlossen sich junge Antifa-Gruppen den Aktivistinnen an – solidarisch steht der „Schwarze Block“ mit den OMAS und OPAS auf der Straße – eine vielleicht neue Wahrnehmung für die Öffentlichkeit. Zum Schutz der Demonstranten ist stets die Polizei vor Ort. Die Demonstrationen waren immer friedlich. Ob sie manchmal Angst habe? Nein, „Omas schubst man nicht“, hofft Uta Saenger. Aber es gebe durchaus auch aggressive Reaktionen, Hassmails und Beschimpfungen.

Aber auch die Organisation von Spendenaktionen steht auf ihrer Agenda, beispielsweise für zwei Rettungsinseln und je ein halbes Jahr Miete für ein Frauenschutzhaus und eine Wäscherei auf Lesbos. Nach dem Truppenabzug aus Afghanistan wurden über 20.000 Euro gesammelt, um gemeinsam mit Mission Lifeline die Evakuierung von zurückgelassenen Ortskräften zu unterstützen. Wer die Ausreise geschafft hatte, wurde in Deutschland von OMAS möglichst weiter betreut.

Sie demonstrieren, geben Impulse und helfen. Sie bieten einander ein offenes Ohr und finden Wege aus der gefühlten Ohnmacht. Statt sich nämlich allein von der Flut aus negativen Nachrichten unterkriegen zu lassen, stehen sie gemeinsam gegen antidemokratische menschenverachtende Haltungen auf. Für Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen Verschwörungstheorien, Hass und Hetze. Für eine enkeltaugliche Zukunft.

Kontakt: ogr.hannover@gmail.com

Link zur Webseite: https://omasgegenrechts-deutschland.de/

Link zur Regionalgruppe Hannover:  https://omasgegenrechts-deutschland.de/regionalgruppen/hannover/

Facebook: https://www.facebook.com/groups/ogrhannover

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