Wir wollen in der Kolumne Nurselife ein wenig hinter die Kulissen des Krankenhausalltages gucken. Tanja Cuber wird tatkräftig unterstützt durch ihre Kollegin und gute Freundin Bianca. Gemeinsam bilden sie das “liebevoll verrückte Team”, das für Dekoration und lustigen Blödsinn auf Station zuständig ist.
Bianca absolviert aktuell eine vertiefende Weiterbildung für den Bereich Geriatrie und Rehabilitation. Doch was bedeutet eigentlich Geriatrie, also Altersmedizin, konkret?
Es ist die Lehre von Krankheiten des alternden Menschen. Darunter fallen unterschiedliche Facetten wie die psychologischen, sozialen, präventiven, klinischen und rehabilitativen Belange des Alterns.
Eine Fachrichtung, in der Menschen ab circa 65 Jahren mit mehreren altersbedingten Krankheiten versorgt werden. In unserer Gesellschaft, mit steigender Lebenserwartung und stetig verbesserter Medizintechnik, rückt die Geriatrie zunehmend in den Fokus.
Es geht um die körperlichen, geistigen, funktionalen und sozialen Aspekte in der Versorgung. Auch um die besonderen Umstände am Lebensende. Die Augenblicke, wenn trotz aller Mühen und Versorgung die Grenzen der modernen Medizin ausgereizt wurden.
Sie kümmern sich nicht nur um die aktuelle Krankheit, oft stehen ganz andere Themen im Vordergrund. Die Erkrankten leiden oft an einer Multimorbidität, also einer Vielfacherkrankung. Beispielsweise Nierenschwäche, Bluthochdruck, Mangelernährung, chronischen Schmerzen durch Arthrose und Osteoporose und vielem mehr. Bewegungseinschränkungen und geistige Defizite, Störungen des restlichen Organsystems, aber auch chronische Schmerzen sind oft Auslöser der aktuellen Situation und stehen dann im Fokus der Behandlung.
Die Menschen haben einen erhöhten Grad an Gebrechlichkeit. Zusammen mit einem multiprofesssionellen Team wird dann ein individuelles Behandlungs- und Hilfsbedarf erarbeitet. Spezielle Fragebögen und jahrelange Erfahrung ermitteln die individuellen Bedürfnisse des Patienten.
Durch den Verlust der Alltagskompetenzen benötigen die Menschen gezielte Hilfestellungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens. Hier einige Beispiele:
Körperpflege, Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme, Hilfestellung beim Umsetzen vom Bett in den Rollstuhl, Zuteilen der Medikamente, Bewegungsübungen, Therapien und vieles mehr.
Der Sozialdienst und das Case Management kümmern sich um die Weiterversorgung nach der Entlassung. Wie geht es weiter? Nach Hause, in die Kurzzeitpflege oder in ein Pflegeheim?
Jeder Tag sieht für sie anders aus. Jeder Patient stellt vor neue Herausforderungen.
Viele Entlassungen bedeutet: alle Sachen packen und nichts vergessen. Zimmerreinigung anmelden. Und die neuen Aufnahmen lassen nicht auf sich warten. Erstmal den Menschen kennenlernen. Den Bedarf ermitteln. Akte lesen. Medikation klären und wenn nicht vorrätig, beschaffen.
Dazwischen den normalen Ablauf einer Schicht, bei der Visite mitgehen, Medikamente verteilen, Verbände wechseln, Dokumentation, Blutzucker messen, mobilisieren, Körperpflege, Klingeln ablaufen. Und dann sind da noch die Azubis. Die nächste Generation an Kollegen will auch etwas lernen. Die jungen Mitarbeiter warten auf Anleitung und Anweisungen.
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Tanja Cuber