„Keine Pläne. Nur Ziele.“
Wie beschreibt man einen Menschen, der unbeschreiblich ist? Vielleicht so: Sie ist Musikerin, Songwriterin, Sängerin, Chorleiterin und Vocal Coach. Und: Sie ist ein echt.
Authentisch, wie man es neuerdings formulieren würden.
In lockerer Jeans und Pulli, mit dem Bullet Journal in der Hand, gehen die Songideen zu Papier. So oder so ähnlich stellt man sich den Alltag der Vollzeitsängerin und Vollblutmusikerin vor.
Ihre musikalische Reise begann zunächst mit einem Musikstudium mit pädagogischem Schwerpunkt für den Schuldienst. Doch schnell wurde Leonie Jael klar, dass ihr Weg nicht in ein Klassenzimmer führen würde. Sie wollte eigene Pfade beschreiten und sich voll und ganz der Musik verschreiben.
Zunächst spielte sie viele Cover und Interpretationen anderer Künstler. Doch irgendwann gelangte sie an einen Wendepunkt. Der Fokus sollte nun auf ihren eigenen Produktionen liegen und auf ihrer eigenen Kreativität. Im Zuge dieser neuen Marke und Promotion fand am 14. März ihr erstes großes Konzert vor Publikum statt. Einen Tag vor dem harten Lockdown.
Und schon hätte Leonie Jaels Geschichte zu Ende sein können. Doch anstatt Klopapier zu jagen oder sich in Mitleid zu ergehen, entschied sich die Sängerin, neue Songs zu produzieren. Selbstreflektion und darauffolgend auch Selbsterkenntnis führten zu einer ganzen Reihe neuer Songs, welche in den kommenden Monaten erscheinen werden.
Inspiration findet Leonie Jael in allem, was sie umgibt. Unterschiedliche Themen, die sie im Alltag oder in Gedanken begleiten. Ihr Antrieb ist es, ihre Geschichten und alles was sie erlebt und sieht, zu verarbeiten. Immer ehrlich und immer in der Pflicht, die Dinge beim Namen zu nennen. Aus ihrer Perspektive hat Kunst die Pflicht, ehrlich zu sein. Sie fungiert als ein Sprachrohr der Gesellschaft. Der Zuhörer soll sich in den Geschichten und Songs selber wiederfinden.
In den Zeiten der Pandemie haben viele Stars und Größen der Unterhaltungsindustrie das Streaming als neue Kunstform für sich entdeckt. So schön diese alternative Lösung auch ist, so kann sie doch niemals den klassischen Konzertbesuch ersetzen. Musik ist nun einmal immer ein Dialog zwischen Publikum und Künstler und dieser Dialog kommt online nur schwer in Gang.
Auch Leonie Jael hat sich Gedanken gemacht, wie sie trotz Auftrittsverbot weiterhin präsent sein kann. Die Pandemie sollte ihrem Weg als Künstlerin nicht im Weg stehen. Und doch ist es gerade eine schwierige Zeit, um die Zukunft zu planen. Pläne hat sie deshalb aktuell keine – dafür aber jede Menge Ziel. Und so hofft die Sängerin auf neue Chancen und Möglichkeiten im Jahr 2021.
Doch auch aus diesem besonderen Jahr hat die Sängerin das Beste gemacht: Über einen externen Kontakt aus der musikalischen Community wurde sie als Blogbeitrag des Hope Festivals ausgewählt. 30 Künstler aus ganz Deutschland lieferten über den Tag verteilt künstlerische Beiträge mit eigenen Kompositionen und Moderation.
Auf der Suche nach einer tollen Location mit Wohnzimmeratmosphäre nahm sie Kontakt mit dem Sofaloft in der Südstadt auf. Entgegen jedweder Erwartung versprach Geschäftsführerin Sylvia Sobbek Unterstützung bei den kleinen Dreharbeiten für den Beitrag der Künstlerin. Im Rahmen des Festivals wurden über 50.000 Euro für gemeinnützige Projekte eingenommen. Ein tolles Zeichen für die Verbindung von Hoffnung und Kunst in diesen Tagen.
Fotocredits:
Anna Frey