Interview mit Sina Zadra

Michael Panusch

8. Januar 2022

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Die Kulturchallenge unter Autor Jando verbindet seit Beginn der Pandemie Künstler und Kulturschaffenden in der ganzen Republik. Durch einen Spaziergang mit seiner Hündin lernte der Netzwerkgründer die junge Schauspielerin Sina Zadra und ihren Hund kennen. Neben der Liebe für die darstellenden Künste verbindet die beiden der Einsatz für die Tiere. Seit dem Zusammentreffen sind beide aktiv in der gemeinnützigen Plattform, in denen auch die Cityglow Redaktion beteiligt ist.

In einem exklusiven Interview sprachen wir mit Sina Zadra über Herausforderungen und ihre Erfahrungen in der Fernsehwelt.

Liebe Sina, Schauspiel lebt vom Schlüpfen in neue Rollen. Was ist dabei die größte Herausforderung?

„Wenn mich eine Anfrage für eine Rolle erreicht, überkommt mich immer erstmal eine kindliche Freude und Aufregung! Ich versuche dann zu verstehen, welchen gesellschaftlichen Hintergründe diese Figur hat und – ganz wichtig – was die Figur in ihren Dialogen von der anderen Person will. Also was sind ihre Motive? Was liegt unter dem Text? Was braucht sie unbedingt? Das ist nicht immer einfach, weil die Geschichte der Figur ja eine ganz andere sein kann, als meine eigene. Und ich denke, da steckt immer erst einmal die Herausforderung. Seine Fantasie anzuzapfen und nachzufühlen unter welchen Umständen ich, als Sina, genauso handeln würde, wie die Figur. Es ist wunderschön!“

Welche Wege oder vielleicht auch Erfahrungen führten dich zum Fernsehen?

Ich habe mit 16 angefangen im Bereich Werbung zu modeln und zu spielen. Deswegen war ich schon kameraerfahren. Und schon immer – das zeigt auch mein Psychologiestudium – habe ich mich für Menschen, ihre Geschichten und ihre Motive interessiert, weswegen mich auch gute Filme immer schon fasziniert haben. Ich hatte dann das Glück, oft zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, und Menschen zu begegnen, die es gut mit mir meinten und mich für das Schauspiel inspirieren und fördern konnten. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.“

Wie war es als Kulturschaffende während der Coronakrise?

„Grundsätzlich hatte ich großes Glück, trotz der Coronakrise, in den Sommermonaten meine Hauptrolle als Josefin Reinhard in „Verbotene Liebe – Next Generation“ antreten zu dürfen. Das war unter all den Sicherheitsmaßnahmen und bei über 30 Quarantäne-Tagen (bei Sommer, Sonne, Sonnenschein…) natürlich eine außerordentliche Herausforderung! In den Wintermonaten danach und Zeiten des totalen Lockdowns stand dann auch mein beruflicher Alltag auf „Pause“. Ein extremer Bruch meiner Strukturen! Das war dann aber eine Zeit, die ich für mich genutzt habe, um nach Innen zu schauen: Zeit nur mit mir, meinem Hund und meinen engsten Vertrauten zu verbringen, meine Werte zurecht zu rütteln, nachzuspüren, was ich vom Leben will und was mir persönlich guttut. Ich würde sagen, ich starte dankbar und erfrischt in die Phase, in der sich nun alles wieder zu lockern beginnt.“

Gibt es für Sie einen Geheimtipp um die ganze Unmengen an Texte zu lernen?

„Meine Taktik ist immer, erst einmal zu verstehen, was die Figur da wirklich sagt, also was sie will. Sobald ich die Haltung und die Motive meiner Figur verstanden habe, lernt sich der Text wie von allein. Vor Castings oder Drehtagen spreche ich ihn dann ganz oft wie einen Monolog wertfrei vor mich hin – beim Duschen, beim Kochen, beim Hundespaziergang. Nicht selten bin ich von Passanten komisch angeschaut worden, weil sie denken, ich führe Selbstgespräche.“

Fotos: Arne Hoffmann












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Michael Panusch

Als leidenschaftlicher Storyteller und urbaner Enthusiast hat Michael Panusch schon immer den Finger am Puls der Stadt gehabt. Als treibende Kraft hinter dem Cityglow Magazine versucht er, die ungesehenen Ecken, die unerzählten Geschichten und die dynamische Atmosphäre von unseren Metropolen zu beleuchten. Mit seinem scharfen Blick für Details und seiner Vorliebe für die Avantgarde spiegeln Michaels Artikel nicht nur seine Liebe zu urbanen Landschaften wieder, sondern bieten auch eine neue Perspektive auf das Stadtleben.

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