1 Monat im Outdoor Paradies Laos
Hätte uns jemand zu Beginn des Jahres 2023 gesagt, dass wir Weihnachten und Neujahr in Laos verbringen, hätten wir nur ungläubig mit dem Kopf geschüttelt. Aber wir müssen sagen: Es war schön. Anders, aber sehr schön!
Nachdem wir am 19.12. die Grenze von Kambodscha nach Laos zu Fuß überquerten, haben wir uns für 6 Tage auf Don Det niedergelassen. Die auf dem Mekong liegende Insel ist allein mit Blick auf Google Maps ein sehr verrückter Anblick. Laos hat nämlich gar keinen Zugang zum Meer – und trotzdem knapp 4000 Inseln, die sich auf dem 4350 Kilometer langen Mekong befinden.
Kleine, lokale Restaurants, schöne Fahrradwege und ein super entspannter Vibe, der für die Weihnachtstage genau das Richtige war. Und: Wo es gemütlich ist, lernt man auch schnell Menschen kennen. Und so haben wir den 24. Dezember mit einem bulgarisch/litauischen Pärchen und Freundin Anja verbracht, die aktuell selbst auf großer Südostasien-Reise ist. Klein ist die Welt – denn das letzte Mal haben wir uns auf Bali im Oktober zu Leos Gruppenreise getroffen. Die Highlights im Mekong-Delta sind neben der Erkundung der Inseln mit dem Fahrrad eine Kajaktour über den Fluss und vor allem die Mekongfälle, die mit über 10 Kilometer Breite die wasserreichsten Wasserfälle in ganz Asien sind.
Und apropos Wasserfälle: Laos hat in dieser Hinsicht wirklich viel zu bieten! Denn auch an unserem nächsten Stopp – der Stadt Pakse – waren die umliegenden Wasserfälle die Highlights. Solltest du in Laos sein, schreib dir unbedingt den Tad Fane und den Gneuang Wasserfall auf die Liste. Besonders letzterer war der erste, der uns nach unserem Island-Trip vor zwei Jahren mal wieder so richtig beeindruckt hat.
Doch auch wenn wir den Tages-Trip sehr genossen haben, stand unser Aufenthalt in Pakse unter keinem guten Stern. Schon am ersten Tag hat sich Jule eine Lebensmittelvergiftung zugezogen und war daraufhin erstmal 36 Stunden ausgeknockt. Schuld daran war Larp – Laos‘ Nationalgericht in vegetarischer Variante mit Tofu. Und da auch Leo etwas mit dem Magen zu kämpfen hatte, haben wir uns gefreut, dass wir am 29.12. statt des 24-Stunden-Nachtbusses in den Flieger in Richtung Norden des Landes gestiegen sind.
Dort war unser erstes Ziel Vang Vieng, ein kleines Örtchen, das lange Zeit einen ziemlich miesen Ruf hatte. 20 Tote pro Jahr. Puh, das muss man erstmal sacken lassen. Grund war eine wilde Party-Szene mit vielen Drogen und das berühmt-berüchtigte River Tubing, bei dem Tourist:innen u.a. ertranken. Seitdem diese Szene in 2012 stark eingeschränkt wurde, hat sich das Image von Vang Vieng zu einem Outdoor Paradies entwickelt. Dort sind viele Aktivitäten möglich: Klettern, Wandern, Kajakfahren, Ziplining und mit dem Heißluftballon fliegen. Letzteres war auch unser absolutes Highlight dort – das erste von hoffentlich vielen in 2024. Denn in Vang Vieng feierten wir auch mit kleinem Feuerwerk und neuen Reisebekanntschaften ins neue Jahr.
Nach Vang Vieng ging‘s für uns mit dem Zug nach Luang Prabang. Die alte Königsstadt hat uns sofort super gut gefallen. Mit der Lage direkt am Mekong, vielen Tempeln, internationaler Küche und einer wirklich entspannten Atmosphäre hat Luang Prabang alles, um es sich dort für ein paar Tage gut gehen zu lassen. Wir haben uns an unserem ersten Tag vor Ort einen Roller gemietet und sind zum 50 km entfernten Kuang Si Wasserfall gefahren – entlang Reisfelder, Büffel, Elefanten und einem Weg voller Schlaglöcher. Auch wenn dies mit Abstand der touristischste Wasserfall war, können wir sagen: Auch Wasserfall Nummer 3 hat uns in Laos nicht enttäuscht. Jule war sogar im klaren, aber frischen Wasser baden und hat sich von den “Knabberfischen” anknabbern lassen.
Unser nächste Stopp führte ins 3 Stunden nördlich gelegene Nong Khiaw: ein noch unbekannterer Ort, der im Zusammenhang mit der tragischen Geschichte des Landes eine große Rolle gespielt hat. Laos gilt als das “meistbombardierte Land der Welt”. Über 2 Millionen Tonnen Bomben wurden von den US-Amerikaner:innen während des Vietnamkriegs über Laos abgeworfen. Nong Khiaw wurde davon besonders getroffen. “Kommen Sie nie von offiziellen Wanderwegen ab“, heißt es auf einem Schild am Eingang der Wanderung zum Viewpoint über Nong Khiaw. Tatsächlich ist es so, dass überall im Land noch ungezündete Bomben im Boden stecken, die jedes Jahr hunderte Tote und Verstümmelte mit sich bringen. In der Nähe von Nong Khiaw kann man sich heute noch Höhlen anschauen, die in den 1960er Jahren als Zufluchtsort vor den Bomben für 300 Laot:innen dienten. Dort herrschte eine beeindruckende Organisation mit einer Küche, Polizei- und Militärstation sowie einer Krankenstation. Uns hat ein 10-Jähriger durch die größte Höhle geführt. In Laos mussten wir leider häufig beobachten, wie Kinder arbeiten, anstatt zur Schule zu gehen.
So wie wir in Laos angekommen sind, so verlassen wir es auch wieder: auf dem Mekong. Von Luang Prabang nahmen wir das sogenannte Slow Boat an zwei Tagen je 8 Stunden, das den Mekong hinauf zur thailändischen Grenze führt. Ein etwas anstrengendes Abenteuer müssen wir sagen, auch wenn wir die Aussicht sehr genossen haben. Vor der Grenzüberquerung nach Thailand stand aber noch ein Highlight an: Wir haben im höchsten Baumhaus der Welt im Dschungel übernachtet! Das wäre schon cool genug, aber es wäre nicht Laos, wenn es nicht auch noch 25 Ziplines geben würde, mit denen wir von Baum zu Baum geschwungen sind. Dieses Abenteuer (“Gibbon Experience”) gehört auf jeden Fall zu unseren Top 3 Erlebnissen auf unserer bisherigen Reise!
In der nächsten Ausgabe berichten wir dann von unserer Zeit in Thailand.
Jule & Leo
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Hey, wir sind Jule & Leo – Reiseblogger aus Leidenschaft und aktuell auf neunmonatigem Backpacking-Trip durch Südostasien. Wir freuen uns sehr, dich zum Reisen inspirieren und motivieren zu können! Wenn du unsere Reise in Bildern verfolgen möchtest, kannst du gerne jederzeit bei Instagram “Hallo” sagen (@julitasjourney & @thetraveleo). Wir freuen uns auf deine Nachricht!