Orang Utan Baby

Abenteuer Südostasien: Wildlife-Paradies Borneo

CityGlow

1. Juni 2024

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Borneo ist nicht nur die drittgrößte Insel der Welt, sondern auch ein absolutes Wildlife-Paradies! Auf einer Fläche knapp doppelt so groß wie Deutschland ist Borneo auf die Länder Malaysia, Indonesien und dem winzigen Sultanat Brunei aufgeteilt. Besonders in der malaysischen Provinz Sabah sind unzählige Tierarten zuhause – darunter Krokodile, Schildkröten, die verrücktesten Vogelarten, der seltene Zwergelefant und natürlich unzählige Affenarten, insbesondere der vom Aussterben bedrohte Orang-Utan. Aber der Reihe nach.

Sultanat Brunei

Unseren 19-tägigen Borneo-Aufenthalt haben wir in Brunei gestartet. Das winzige, 500.000 Einwohner:innen große Sultanat (Herrschaftsgebiet eines Sultans) liegt zwischen den beiden malaysischen Provinzen Sabah und Sarawak. Wir verbrachten vier Nächte in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan – was rückblickend eine wirklich skurrile Erfahrung war, denn: In dieser Stadt war absolut NICHTS los! Wir sind durch die Straßen der Innenstadt gelaufen und waren so gut wie die einzigen Menschen weit und breit. Das lag zum einen an der stehenden Hitze von 35 Grad, zum anderen am Ramadan, der in Brunei besonders strikt umgesetzt wird.

Das bedeutet: Nicht nur die – wirklich beeindruckenden – Moscheen Bruneis durften wir als Nicht-Muslime während dieser Zeit nicht besuchen, auch mit dem Essen hatten wir so unsere Probleme. Denn es war zum Teil sehr schwierig, überhaupt an welches zu kommen. Restaurants waren geschlossen oder boten Essen zum Mitnehmen an. Das wiederum sollte aus Respekt allerdings nur in Privaträumen – sprich unserem Hotelzimmer – konsumiert werden. Und das hat unsere Tagesplanung oft kompliziert gestaltet. Gleichzeitig war es für uns aber sehr spannend mitzubekommen, dass es beim Ramadan und beim Fasten darum geht, sich spirituell weiterzuentwickeln. Dem Hunger, Durst und seinen Gelüsten zu trotzen, um die Anerkennung von Allah zu bekommen und sich besser in jene Menschen hineinversetzen zu können, die tatsächlich Hunger oder Durst erleiden.

Und so wird jeder Abend während des Ramadans mit dem Iftar, dem Fastenbrechen, mit einem großen Knall kurz nach Sonnenuntergang eingeleitet. Unser Highlight: Hautnah vor der Hauptmoschee mitzuerleben, wie alle zusammensitzen, gemeinsam essen und zwischendurch beten. Gastfreundschaft ist tief in der Kultur verankert – und so wurde auch uns kurzerhand etwas zu essen und trinken angeboten. Den Abend haben wir mit Locals verbracht, mit denen wir uns lange unterhalten haben.

Ein weiteres Highlight von Bandar Seri Begawan war eine Bootstour auf dem Fluss stadtauswärts. Wirklich beeindruckend ist, dass wir nur wenige Minuten unterwegs waren, bis wir unsere ersten Nasenaffen gesehen haben – eine Art, die es nur auf Borneo gibt. Wow! Verrückt anzusehen sind auch die zahlreichen Holzhäuser, die auf Stelzen im Wasser gebaut wurden.

Sandakan & Turtle Island

Von Brunei ging es über Kota Kinabalu nach Sandakan, die zweitgrößte Stadt in Sabah. Die Stadt ist ehrlicherweise nichts Besonderes, allerdings ein guter Ausgangspunkt für Tages- und Mehrtagestouren in den Dschungel, zu Höhlen oder zur Turtle Island. Letztere war unser nächstes Ziel.

Die Turtle Island ist Teil eines geschützten Meeresparks, in dem Meeresschildkröten ganzjährig an Land kommen, um ihre Eier zu legen. Und da diese vom Aussterben bedroht sind, gibt es dort auch recht strenge Vorgaben. Nur 40 Menschen dürfen pro Tag bzw. Nacht auf die Insel, um dieses Naturschauspiel zu sehen. Außerdem wird der Schildkrötenbestand genauestens kontrolliert. Tagsüber haben wir nur faul am Strand dieser winzigen Insel gelegen und waren im türkisblauen Wasser baden. Nach einem wahnsinnig schönen Sonnenuntergang gab es ein leckeres Abendessen. Kurze Zeit später kam schon das Signal, dass die ersten Mama-Schildkröten am Strand gesichtet wurden. Wir durften dann ein paar Stunden später live dabei sein, wie eine Schildkröte ihre letzten Eier (insgesamt 57) gelegt hat. Ein absoluter Glücksmoment für Jule, deren Lieblingstiere Schildkröten sind! Am Ende durften wir noch dabei zusehen, wie die frisch geschlüpften Baby-Schildkröten ihren Weg sicher ins Meer finden. Denn auf der Insel wimmelt es nur so von Waranen, die sich sowohl über Eier als auch Babys freuen…

Kinabatangan River Cruise

Zurück in Sandakan ging es von dort aus zum Kinabatangan River, dem mit knapp 560 Kilometern längsten Fluss in Sabah. Dort haben wir in einer kleinen Unterkunft entlang des Flusses zwei Tage übernachtet. An diesen Tagen sind wir insgesamt vier Mal mit einem kleinen Boot über den Fluss gefahren, um uns Wildtiere anzuschauen – einmal früh morgens, an zwei Tagen nachmittags und einmal nachts. Wir haben insgesamt sooo viele Tiere gesehen: Ganz viele bunte Vogelarten, verschiedene Affenarten (z.B. Gibbons, Nasenaffen), sogar einen Orang-Utan weit oben in der Baumkrone, Krokodile, Spinnen, Schlangen, und – unser Highlight – einen der letzten 2000 Zwergelefanten – die kleinsten Elefanten der Welt! Mit dieser Ausbeute waren wir mehr als zufrieden und können die Gegend absolut empfehlen!

Orang-Utans in Sepilok

Unsere nächste Station war Sepilok, das für seine Orang-Utan Auffangstation bekannt ist. Dort werden kranke Tiere wieder aufgepäppelt oder Neugeborene versorgt, bevor sie ganz behutsam an das Leben mit ihren Artgenossen in Freiheit herangeführt werden – immer mit der Möglichkeit, in das offene Gebiet der Auffangstation selbständig zurückzukehren. Schön war zu sehen, dass das recht wenige Affen in Anspruch genommen haben – was dafür spricht, dass sie sich in der Wildnis wohl fühlen. Sepilok wurde aber nicht nur wegen der Orang-Utans zu einem besonderen Ort unserer Reise. Leo feierte dort seinen 30. Geburtstag!

Borneo Fazit

Mit einer Mischung aus Städten, Stränden, Dschungel, den Bergen und ganz viel Wildlife hat Borneo wirklich wahnsinnig viel zu bieten – und auch ganz viel, was wir in unseren drei Wochen gar nicht geschafft haben. Lässt man aber Brunei aus oder ist etwas schneller unterwegs als wir (die nebenbei arbeiten), dann sollte man noch den mit 4100 Metern höchsten Berg Malaysias „Mount Kinabalu“ besteigen oder im Süden von Sabah tauchen gehen. Das soll absolut atemberaubend sein. Oder ihr reist in die zweite malaysische Provinz Sarawak… oder eben in den indonesischen Teil. Borneo bietet definitiv genug Highlights für mehrere Reisen.

Einen Tipp solltet ihr euch allerdings wirklich zu Herzen nehmen: Bucht frühzeitig! Wir waren mit 1–2 Wochen im Voraus bei einigen Unterkünften teilweise zu spät dran, hatten aber dann doch in den meisten Fällen Glück, da wir über andere Reisende direkte Kontakte zu den Unterkünften bekommen haben.

In der nächsten Ausgabe berichten wir von unserem Monat auf den Philippinen – dem letzten Land unserer großen Südostasien-Reise! Bis dahin,

Jule & Leo

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Hey, wir sind Jule & Leo – Reiseblogger aus Leidenschaft und aktuell auf neunmonatigem Backpacking-Trip durch Südostasien. Wir freuen uns sehr, dich zum Reisen inspirieren und motivieren zu können! Wenn du unsere Reise in Bildern verfolgen möchtest, kannst du gerne jederzeit bei Instagram „Hallo“ sagen (@julitasjourney & @thetraveleo). Wir freuen uns auf deine Nachricht!

Moschee in Brunei
Ein Zwergelefant
Eine Schildkröte

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