Kräftige Farben, schnittige Sportwagen und mittendrin eine Künstlerin mit ihrer ganz eigenen Perspektive auf die Welt. Auf unsere Realität. Bei Anne Weigert verschwimmen die Grenzen zwischen der zweiten und dritten Dimension. Weder reines Gemälde noch Skulptur. Sie schafft keine Bilder, sondern Artefakte. Jeder Mensch trägt einen anderen Wunsch im Herzen. Manch einer erklimmt den höchsten Berg. Ein anderer schmettert den Ball ins Netz. Und andere träumen von Kindesbeinen an vom Pinselstrich. Doch erst ging sie den klassischen Weg. Auf die Empfehlung ihrer Familie spielte sie auf Sicherheit. Es folgten ein Studium und einige Jahre als Physiotherapeutin. Doch nach Feierabend ging sie dann ihrer eigentlichen Leidenschaft nach. Sie pinselte, experimentierte und brachte, im wahrsten Sinne des Wortes, Farbe in ihr Leben.
Und die besten Geschichten schreibt ja bekanntlich das Leben, wie man gern sagt. Oder auch: Da kam zusammen, was zusammengehört. Auf der Suche nach einem passenden Wandschmuck für ihre eigenen vier Wände, traf dies auf Anne Weigert genau zu. Nirgends fand sie ein ansprechendes Bild, welches ihren Vorstellungen entsprach. Also fertigte sie kurzerhand selbst ein über zwei Meter großes Gemälde an, welches sich perfekt in das Gesamtbild des Raumes einfügte.
Vom Hobby zur Berufung
Die positive Resonanz zu ihrem ersten Großformat führte schließlich zu einer kleinen Auftragsflut aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Das war der Punkt, an dem sie einen Entschluss fasste: Aus dem Hobby sollte ein Beruf werden. Oder besser gesagt eine Berufung.
Nach ihrer Zeit als Autodidaktin folgte eine Phase der Weiterbildung und Entwicklung. Sie ging in die “Lehre” bei Gustav Koletschka sowie dem Privatdozenten Thomas Wiemann. Sie feilte an ihrer Technik und dem Ausbau ihres eigenen Stils.
Während andere Kunstschaffende vor großen Flächen zurückweichen, findet Weigert gerade hier die ultimative Freiheit, sich zu entfalten. Ganz ohne jegliche Begrenzungen. Die einzigen Grenzen setzt das eigene Können. Sie arbeitetet mit vielfältigen Materialien von Acryl – oder Ölfarben über Zeitungspapier und ausgerissene Seiten aus Hochglanz-Prospekten bis zu alten Geldscheinen und vielem mehr. Als Grundlage der Werke dienen nicht nur klassische Leinwände, sondern gerne auch Edelstahl. Das Metall erzeugt einen besonderen 3D- Effekt und wirkt gerade bei der Darstellung schnittiger Sportwagen und technischer Details besonders intensiv.
Ihr kreativer Prozess beginnt meist mit einer Mischung aus Graffiti-Arbeiten oder Farbverläufen durch Wischtechniken. Für sie steht ein möglichst spannender, tiefer Bildaufbau im Vordergrund ihrer Arbeit. Der Betrachter soll viel zu entdecken haben. Mit Hilfe von Küchentüchern, Farbrollen oder Spachtel entstehen in stundenlanger Arbeit spannende Kompositionen.
Vielfältige Materialien für größtmöglichen Realismus
In mehreren Arbeitsschritten werden auf der getrockneten Farbe weitere Schichten aufgetragen. Darauf entwickelte sie die gegenständlichen Motive weiter. Ölfarbe ermöglicht hierbei, die Farbverläufe so exakt wie möglich, ja fast schon hyperrealistisch abzubilden. Ein besonderer Fokus ihrer Arbeit liegt auf der malerischen Darstellung von Design und Technik.
Die Karosserien von Sportwagen oder Uhrwerke werden hierbei in so viel Details wie möglich abgebildet. Zum Beispiel bei der Darstellung von Lacken. Das Licht brich sich an den Kurven, Ecken und Kanten der Fahrzeugoberflächen in komplexen Mustern. Realistisch, intensiv, aber niemals eintönig!
In ihrer Schaffenszeit von über zwei Jahrzehnten begeisterte sie nicht nur Freunde und Bekannte – zu ihren Kunden gehörten bereits Menschen aus der ganzen Welt und bekannte Unternehmen sowie Nutzfahrzeug- und Sportwagenzentren. Ihre Werke reichen von der abstrakten Kunst über Porträts und Landschaftsbilder sowie Stillleben bis zur asiatischen Malerei.
FINE ART
Freischaffende Malerei
Jahnstr. 10
38259 Salzgitter Bad