Inga Mihailovic – Im Spannungsfeld von Portraitkunst und Expressionismus

CityGlow

18. Februar 2021

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Mitten in Zeiten der Krise startete ein Visionär und Unterstützer der lokalen Kunstszene, Murat Ercan, ein ambitioniertes Konzept. In zwei ehemaligen Lagerhallen in Hannover Wülfel entsteht das Veranstaltungscenter STUDIO 18.

In den “heiligen Hallen” soll in den nächsten Jahren auf 1.300 und 750 Quadratmetern ein Hotsport von Kunst und Kulturschaffenden entstehen.

Die Vision des Gründers Murat Ercan umschreibt er selbst als: Kunst – Musik – Literatur – Mode – Schaffen – Malerei – Bildhauerei – Tanz – Gesang – Humanismus – Mensch SEIN –  erlebbar machen mit allen Beteiligten transportieren, zeigen, fühlen, erleben, ergründen, atmen, erahnen und Neues erfinden.

In einer ersten Kunstausstellung mit dem passenden Namen SpektaColor #1 fand im Oktober der Auftakt zu einer eigentlich seit langem geplanten Veranstaltungsreihe statt.

Auf der großzügigen Fläche der ehemaligen Fabrikhalle stellten vier lokale Künstler ihre Werke in einer gigantischen Kunstausstellung aus.

Zu den ausstellenden Künstlern gehörte auch die renommierte Künstlerin Inga Mihailovic mit einem beeindruckenden Ausschnitt ihrer Schaffenskraft. Die Ausstellung umfasst allein 90 Werke der Ausnahmekünstlerin. Die Größe Werke variiert von kleinen Kunstdrucken bis zu über zwei Meter großen Leinwänden.

Die außergewöhnliche Location und die schiere Größe der Halle verstärken die intensive Wirkung der teilweise mehr als lebensgroßen Darstellungen. Im Besonderen die größten PopArt Kreationen würden im Sinne des Wortes den “Rahmen der meisten Galerien sprengen”. Beim Gang durch die Meter der Halle bekommt man immer mehr ein Gefühl für ihre Kunst.

Zusammenhänge Werke kommen aus den gleichen Zyklen. Diese tragen epische Titel wie beispielweise Legeds – allen gemeinsam ist die Auseinandersetzung mit der Schönheit und Einzigartigkeit des Menschen in Verbindung mit Stilbrüchen als Teil des Gesamtkunstwerkes.

Man sieht die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Zyklen und Maltechniken. Es ist ein Querschnitt ihrer Schaffensphasen und ihrer unterschiedlichen Einflüsse. Zu verschiedenen Techniken, die ihren Stil so hervorheben zählen die Spannung zwischen zeichnerischen und malerischen Techniken. Der Kontrast des realistischen Anspruch der modernen Portraitkunst im Gegensatz zu den expressionistischen Elementen.Inga Mihailovic ist in fünfter Generation Künstlerin, was sie seit ihrer Jugendzeit prägte. Ihr Leben hat sie der Kunst und der Schönheit der Dinge verschrieben. In den 80er Jahren studierte sie in Belgrad Malerei und schloss bis 1993 ein Post-Diplom an. Dabei hat die akademische Ausbildung ihr Repertoire genauso geprägt, wie die Jahre als Straßenkünstlerin im Süden Europas.

Als Dozentin vermittelt sie ihr Wissen in unterschiedlichen Formate an junge Künstler weiter. Ein schierbar unerschöpfliches Portfolio an Kombinationen und neuen Kreationen entstehen aus den Händen der Künstlerin. 

Neben ihren großformatigen Popart-Protraits, die in Galerien in Deutschland und der EU ausgestellt werden, arbeitet sie intensiv an neuen Ausdrucksformen in der Kombination von Techniken und Stilmitteln, in denen sich ihre handwerkliche Sicherheit im Portraitieren, mit der Lebendigkeit und Neugier unermüdlichen experimentellen Schaffens zu neuen Ausdrucksformen entwickelt. Für sie ist Kunst ein ständiger Prozess. Eine Entwicklung, die nie abgeschlossen ist.

Ein paar Gedanken der Künstlerin über Ihre Arbeitsprozesse und Ihre Arbeit: Die Zeichnung spielt eine große Rolle in meiner Malerei. Die Zeichnung an sich sehe als eine wunderbare Herausforderung für den Künstler, auch in den Bereichen die nicht gegenständlich sind. Sie lässt ihn nackt und offenbart alle seine Einschränkungen. Dadurch fühle ich mich gezwungen, die Linie und Form weiter zu optimieren. Meine Zeichnung muss in erster Linie mir selbst ein authentisches Gefühl übermitteln, bevor ich sie der Welt überlasse.

Als Gegenpol steht die spontane malerische Geste, die mir ebenso wichtig ist. Ich möchte von meiner eigenen Arbeit überrascht werden. Entdeckungen machen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Es ist jedes Mal eine Reise zu einem Anfang. Ein geheimnisvolles, unentdecktes Land. Ich habe kein fertiges Bild im Kopf, wen meistens habe ich irgendein Konzept, lasse mich aber oft während der Arbeit in eine andere Richtung als vorgesehen treiben. Dieses ständige umschalten zwischen spontan- irrational und rational-analytisch ist mein Arbeitsprozess. Dabei sehe ich mich weniger als der Schöpfer – mehr fühle ich mich als der Entdecker, der Forscher. Ich entdecke die Bilder, die gemalt werden möchten und hole sie ans Tageslicht.

https://ingamih.de/ausstellung-spektacolor

Adresse:
Am Eisenwerk 18, 30519 Hannover Wülfel.

Mit dem Auto: Über die Hildesheimer Straße.
Mit der U-Bahn: U1 und U2 Haltestelle am Brabrinke.
Mit dem Bus: Linie 124.

Bildmaterial: Ralf Jüngling














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