Die Wracks von Falkenstein

Michael Panusch

29. Oktober 2021

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Im Hamburger Stadtgebiet erwartet dich eine Natur, die für deutsche Städte einfach einzigartig ist.

Hamburg steckt für Besucher, wie auch für ihre Bewohner immer voller Überraschungen. An jeder Ecke gibt es stets Neues zu entdecken und dabei ist nicht nur das Stadtgebiet gemeint. Auch um Hamburg herum erstrecken sich kleine Naturwunder, die immer wieder einen Besuch wert sind.

Wälder treffen auf Dünen, Strände auf Gezeiten. Naherholung direkt vor der Haustür sozusagen. Oder sagen wir besser vor den Toren der Stadt. Und das nur wenige Fahrminuten vom Kiez oder den schicken Meilen Eppendorfs entfernt.

Es ist dieser außergewöhnliche Kontrast zwischen den Betonmonumenten der Großstadt und der lebdingen Natur, die einen besonderen Reiz auf die Menschen ausübt. Ein Blick über den metaphorischen Tellerrand kann niemals schaden.

Falkensteiner Ufer 

Jeder kennt den Elbstrand im Herzen der Stadt. Hier tummeln sich Touris aus aller Welt, genauso wie die arbeitende Bevölkerung nach Ende der Schicht. Unnötig zu betonen, wie schnell sich dieser Strandabschnitt mit jeder Menge Menschen füllt. Eine nahe Alternative mit weitaus naturbelassenerer und größerer Fläche, stellen die Sandstrände am Falkensteiner Ufer dar.

Wenn die Gezeiten das Wasser zurücktreiben sticht noch etwas anderes in Auge. Vor Blankenese ragen gleich zwei Schiffswracks aus den Fluten hervor. 

Ein Vermächtnis aus den vergangenen Tagen der Hansestadt. Die einstige Schifferhochburg ist nun mehr Sitz großer Handels- und Kreuzfahrtschiffe. 

Die Überreste der ehemaligen Schiffskörper ragen noch heute aus den Wellen. Sie sind Wahrzeichen und Wellenbrecher in einem. 

Im Oktober 1926 sank hier der finnische Segler „Polstjernan“

Das älteste Schiffswrack am Falkensteiner Ufer ist der finnische Schoner und spätere Motorsegler „Polstjernan“. Das Schiff geriet am 20. Oktober 1926 auf dem Weg nach England im heutigen Nord-Ostsee-Kanal in Brand. Das mit Holz beladene Schiff stand innerhalb von wenigen Augenblicken lichterloh in Flammen und konnte nicht mehr gelöscht werden. Die „Polstjernan“ wurde schließlich von Schleppern einer Blankeneser Bergungsfirma ans Falkensteiner Ufer gebracht, wo die Überreste bei Ebbe noch heute zwischen den Buhnen zu sehen sind. 

Die „Uwe“ kenterte bei dichtem Nebel am 19. Dezember 1975 auf besonders unglückliche Weise: Der Frachter „Wiedau“ kollidierte zunächst mit dem polnischen Frachter „Mieczyslaw Kalinowski“, wurde durch die Kollision in den Kurs der „Uwe“ gedreht und teilte das Binnenschiff in der Mitte entzwei. Zwei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Der Kapitän der „Uwe“ und 16 Mitglieder retteten sich zum Schiffsanleger Wittenbergen. Das Schiff wurde ans Falkensteiner Ufer geschleppt, wo das Vordeck bei Ebbe aus der Elbe ragt. 

Fotocredit: 

Titelbild: ©Matthias Suessen

1 Foto: ©Matthias Suessen

2 Foto: ©Ehlers




cityglow autor

Michael Panusch

Als leidenschaftlicher Storyteller und urbaner Enthusiast hat Michael Panusch schon immer den Finger am Puls der Stadt gehabt. Als treibende Kraft hinter dem Cityglow Magazine versucht er, die ungesehenen Ecken, die unerzählten Geschichten und die dynamische Atmosphäre von unseren Metropolen zu beleuchten. Mit seinem scharfen Blick für Details und seiner Vorliebe für die Avantgarde spiegeln Michaels Artikel nicht nur seine Liebe zu urbanen Landschaften wieder, sondern bieten auch eine neue Perspektive auf das Stadtleben.

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