Tierhilfe im Fokus: Yvonne Bhatia über die Arbeit des Tierrettung International e.V.
Liebe Leserinnen und Leser von City Glow, wir hatten die Ehre, mit Yvonne Bhatia, der 2. Vorstandsvorsitzenden des Tierschutzvereins Tierrettung International e.V., zu sprechen. In diesem aufschlussreichen Interview gewährt uns Yvonne Einblicke in die wichtige Arbeit des Vereins, der sich der Rettung und dem Schutz von Tieren im europäischen Ausland widmet. Erfahren Sie mehr über die Herausforderungen und Erfolge dieser engagierten Organisation und lassen Sie sich von Yvonnes persönlicher Geschichte bewegen.
📖 City Glow Interview mit Yvonne Bhatia, 2. Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins Tierrettung International e.V. 🐾
📖 City Glow: Liebe Leserinnen und Leser von City Glow, heute haben wir das Vergnügen, mit Yvonne Bhatia zu sprechen, der 2. Vorstandsvorsitzenden des Tierschutzvereins Tierrettung International e.V. Yvonne, könntest du uns zunächst einen Einblick geben, was die Hauptziele und Aufgaben eures Vereins Tierrettung International e.V. sind?
🐾 Yvonne Bhatia: Natürlich, es freut mich, hier zu sein. Dankeschön für die Einladung. Unser gemeinnütziger Tierschutzverein hat es sich zum Ziel gesetzt, den Schutz und die Rettung von Tieren im europäischen Ausland zu fördern. Wir konzentrieren uns auf Hunde aus Tötungsstationen in Portugal und Rumänien, um sie vor Elend und Tod zu retten und sie in liebevolle Zuhause nach Deutschland zu vermitteln. Zudem unterstützen wir die Schaffung und den Betrieb von Auffangstationen für Hunde und engagieren uns für die tierschutzgerechte Regulierung der Population frei lebender Hunde durch Kastration und Sterilisation in diesen Regionen.
📖 City Glow: Das klingt nach einer sehr umfassenden Arbeit. Wie genau unterstützt euer Verein die Verbesserung der Lebensumstände von Tieren, insbesondere in den genannten Regionen?
🐾 Yvonne Bhatia: Wir bieten finanzielle, materielle und ideelle Unterstützung, um sicherzustellen, dass die Tiere die notwendige medizinische Versorgung, Pflege und Nahrung erhalten. Dazu gehören Arznei- und Futtermittel, Therapie- und Pflegemaßnahmen sowie tierärztliche Versorgung. Unser Ziel ist es, das Wohlergehen der Tiere zu verbessern und ihnen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Zusätzlich führen wir Kastrationskampagnen durch, um die Populationen streunender Hunde human zu regulieren – in diesem Jahr haben wir bereits drei solcher Kampagnen unterstützt.
📖 City Glow: Beeindruckend! Neben konkreten Maßnahmen zur Rettung und Versorgung von Tieren, wie trägt euer Verein dazu bei, das Bewusstsein für Tierschutzthemen in der Gesellschaft zu fördern?
🐾 Yvonne Bhatia: Für den Verein Tierrettung International e.V. nehme ich regelmäßig an Veranstaltungen teil, um die Öffentlichkeit über die Problematik streunender und frei lebender Hunde aufzuklären. Darüber hinaus engagiere ich mich aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit durch Pressearbeit. Im Team werden Online-Kampagnen durchgeführt, um das Bewusstsein für das Wohlergehen der Hunde zu schärfen und Verständnis für ihre Bedürfnisse zu wecken. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass wir immer betonen, wie wichtig es ist, dass Adoptanten sich im Vorfeld im Klaren darüber sind, dass sie sich ein Überraschungspaket ins Haus holen. Die Anfangszeit mit einem adoptierten Hund kann herausfordernd sein, aber mit Geduld und Konsequenz können diese Tiere zu wundervollen Familienmitgliedern werden. Ich spreche nicht nur aus der Erfahrung unserer Adoptanten, sondern auch aus eigener Erfahrung.
📖 City Glow: Das klingt nach einer sehr intensiven und engagierten Arbeit. Könntest du noch ein wenig mehr darüber erzählen, warum es so wichtig ist, Hunde aus dem Tierschutz zu adoptieren?
🐾 Yvonne Bhatia: Wenn man einen Hund aus dem Tierschutz adoptiert, rettet man nicht nur diesen Hund, sondern ermöglicht es auch einem anderen Hund, aus einer Tötungsstation in ein Shelter nachzurücken. In den privat geführten Shelters, mit denen wir zusammenarbeiten, wird dann Platz für einen weiteren Hund frei, der somit vor dem sicheren Tod bewahrt wird. Man schenkt also automatisch einem anderen Hund das Leben, auch wenn man ihn nicht persönlich kennt.
📖 City Glow: Was sind die größten Herausforderungen, mit denen euer Verein zu kämpfen hat?
🐾 Yvonne Bhatia: Eine der größten Herausforderungen sind die hohen Kosten, die mit unserer Arbeit verbunden sind. Die Tierarztkosten machen einen großen Teil aus, darunter Parasitenbefreiung, Entwurmungen, Impfungen und ein großer Teil der Schutzgebühren, die wir von den Adoptanten einfordern. Natürlich auch für die Überführungsgebühren. Wir arbeiten meistens mit einem deutschen Transportunternehmen zusammen. Aber auch die Transporteure aus Rumänien und Portugal haben sehr hohe Auflagen zu erfüllen und werden selbstverständlich durch das Veterinäramt kontrolliert, um sicherzustellen, dass die Hunde schonend, sicher und gesund zu den Adoptanten reisen. Allerdings müssen wir uns manchmal auch mit der Rückläuferproblematik auseinandersetzen. Wenn ein Hund zurückgegeben wird, kann das sehr belastend für die Seele des Tieres sein. Deshalb ist es so wichtig, dass sich zukünftige Adoptanten vorher gut überlegen, ob sie wirklich bereit sind, die Verantwortung für ein möglicherweise traumatisiertes Tier zu übernehmen.
📖 City Glow: Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Wie bist du selbst zu diesem Engagement gekommen?
🐾 Yvonne Bhatia: Ich hatte schon immer ein großes Herz für Tiere. Durch eine berufliche Veränderung hatte ich endlich Zeit für einen Hund und war auf der Suche nach einem Golden Retriever. Irgendwann stolperte ich dann über ein Foto von einem kleinen, schwarzen Hund. Darunter stand, schwarze Hunde seien nicht vermittelbar, und dieser Hund hatte zudem eine schiefe Schnauze. Das war mein erster Hund, den ich aus Rumänien adoptiert habe. Als ich merkte, wie der Verein arbeitet und wie tierlieb alle ehrenamtlich arbeiten, habe ich gefragt, ob ich ehrenamtlich unterstützen darf. Ich erlebte aus erster Hand, dass der Verein immer das Beste für die Hunde will und nicht profitgierig ist. So kam ich zu meinem Engagement, und heute bin ich im Vorstand tätig.
📖 City Glow: Das ist eine sehr inspirierende Geschichte, Yvonne. Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen und die wichtige Arbeit eures Vereins mit uns geteilt hast. Gibt es noch etwas, das du unseren Lesern mitteilen möchtest?
🐾 Yvonne Bhatia: Ich freue mich sehr, hier zu sein und über unsere Arbeit berichtet zu haben. Im August werde ich nach Portugal fliegen und die verschiedenen Shelters besuchen. Danach werde ich gerne für die nächste Ausgabe von City Glow einen Reisebericht erstatten. Bis dahin möchte ich alle ermutigen, über eine Unterstützung des Tierschutzes nachzudenken – sei es durch Spenden, ehrenamtliche Arbeit oder die Adoption eines Tieres. Jeder Beitrag zählt und hilft, das Leben dieser Tiere zu verbessern.
📖 City Glow: Vielen Dank, Yvonne, für dieses aufschlussreiche Gespräch und deine wertvolle Arbeit im Tierschutz. Wir freuen uns schon auf deinen Reisebericht!
🐾 Yvonne Bhatia: Danke, dass ich hier sein durfte. Es war mir eine Freude!