Beim Klimawandel wird gern von der „Klimakrise“ gesprochen. Doch was in der Natur gerade geschieht, ist keine Krise. Denn eine Krise kennzeichnet sich durch eine vorrübergehende Abweichung von der Normalität. Für eine gewisse Zeit wird es anders als wir es kennen und danach ist alles wieder wie zuvor. Auf den Klimawandel trifft dies nicht zu. Noch nicht mal ansatzweise.
Der Klimawandel wird unser Leben auf eine Weise verändern, die wir uns heute noch nicht vorstellen können. Das ist einer der Gründe, weshalb wir nicht aktiv werden.
Kein fließendes Wasser aus dem Hahn, sondern rationierte Wasserzuteilung? Kein Strom aus der Steckdose, sondern stunden- oder tagelang funktionsunfähige Geräte und Dunkelheit? Leere Supermarktregale von Obst über Fleisch bis hin zu Brot und Schokolade? Und das alles bei einer Hitze, der keiner entfliehen kann. Draußen ist es zu heiß, Bäume mit lichtem Blattwerk spenden keinen Schatten und nach drinnen kommt die Sonne durch bodentiefe Fenster unentwegt hinein, während die Klimaanlage wegen der Stromdrosselung nicht läuft. So eine Welt ist für uns unvorstellbar. So eine Welt macht uns Angst.
Nichts macht den Menschen handlungsunfähiger als das Gefühl, etwas nicht fassen, nicht anpacken zu können. Dadurch hat der Mensch das Gefühl, jeder Chance beraubt zu sein, sein Schicksal selbst aktiv zu wenden.
CO2 Emissionen, der Rückgang von Bienen und die Trockenheit der Böden sind messbare und spürbare Faktoren, an denen wir den Klimawandel ausmachen. Doch diese Faktoren sind bloß Symptome eines tieferliegenden strukturellen und eines verhaltenspsychologischen Problems, die sich gegenseitig befeuern.
Der wahre Gegner ist unsere Mangelwirtschaft, die uns zu raffgierigen, rücksichtslosen und narzisstischen Menschen macht. Und obendrein zu übergewichtigen, depressiven und vereinsamten Kreaturen, die versuchen, diesem Kreislauf durch Konsumismus zu entfliehen. Also einer Lebenshaltung, die uns dazu veranlasst, unser Glück, unsere Identität und unsere Suche nach Anerkennung durch immer neuen Konsum zu befriedigen.
Unser Leben so wie es heute ist, gibt es morgen schon nicht mehr. Jeder neue Sommer ist heißer als der vorangegangene. Jedes Jahr bringt mehr Extremwetter mit abwechselnd Dürre, Starkregen und Überschwemmungen. Wenn wir als Menschheit ein Leben führen wollen, das wir als lebenswert definieren können, ist eine radikale Änderung unserer Verhaltensweisen notwendig.
Deswegen ist der Klimawandel keine Krise, nach deren Ende alles wie gewohnt weitergeht. Der Klimawandel ist vielmehr eine Zäsur, nach der eine andere, eine neue Zeit folgt. Eine Alternative für diese neue Zeit ist ein ganzheitlich nachhaltiges Verhalten mit einem ebensolchen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem.
Vielen Dank für 18 wunderbare Monate hier in der CityGlow. Wenn du als Privatperson oder mit deinem Unternehmen Lust hast, an der Gestaltung der neuen Zeit aktiv mitzuwirken, lade ich dich ein, Kontakt mit mir aufzunehmen.