An Video-Content kommt man bei Social-Media nicht mehr herum. Die 100%-Video-Plattform TikTok ist weiter auf dem Vormarsch, gewinnt Nutzer und wird damit auch in Deutschland zunehmend relevanter. Das erkennt auch der Platzhirsch Instagram und legt vermehrt den Fokus auf Videos. Wer also Reichweite generieren möchte, sollte handeln. Das einzige Problem: Ein Foto ist schnell geschossen, noch ein Filter drüber und schon wird es gepostet, das geht schnell und unkompliziert, wenn der ein oder andere auch mal 30 Versuche braucht, die Freundinnen oder Freunde werden es hoffentlich verzeihen. Doch Video ist eine andere Liga, es sollte eine Story erzählen, die auch über die Länge des Videos geschaut wird. Ton und Bild sollten dazu auch halbwegs ordentlich sein. Das ist zum Glück mit modernen Smartphones gut möglich und wird sich mit jeder Generation weiter verbessern, doch besonders bei Dunkelheit ist noch Luft nach oben. Eins ist klar: Auch ein Video mit schlechter Qualität kann Millionen erreichen, eins, was man gar nicht erst macht, erreicht niemanden.
Fangen wir mal an. Die ersten Fragen, die aufkommen, sind: Wer bin ich, was kann ich zeigen und wo zeige ich es? Es gibt viel, was von Interesse sein kann, wie ein spannender Lebensalltag, behind-the -scenes-Blicke, how-to-Tutorials, unterhaltsame, lustige und interessante Talks mit anderen, hier muss jeder für sich sein Potential erkennen und eine klare Vorstellung haben, was die Videos aussagen. Nun gibt es verschiedene Plattformen, die wir uns einmal anschauen. Instagram-Stories, der Klassiker, sind kurze 15-Sekunden-Clips die hintereinander gereiht seinen Followern gezeigt werden. Täglich nutzen über 500 Millionen User das Story-Feature. Stories ermöglichen eine persönlichere Bindung zu den Followern und sorgen für unmittelbarere Interaktionen. Speichert man sie nicht in den Highlights, verschwinden sie einfach nach 24 Stunden wieder. Bei den Reels handelt es sich um bis zu 90 Sekunden lange Videos, die nicht nach 24 Stunden verschwinden, sondern im Profil verbleiben. Genau wie auch TikTok bietet Instagram in seiner App eine Reihe kreativer Tools, um kurze Instagram-Videos einfach zu erstellen.
Der passende Content für jede Plattform
Während Instagram den vertikale-Videos-Part übernommen und zu anderen Funktionen hinzugefügt hat, ist der Für-Dich-Feed der zentrale Kern von TikTok. Wird die App geöffnet, werden sofort Videos eingeblendet, und zwar interessenbasiert. Hier liegt der wichtige Unterschied zwischen TikTok und Instagram. Instagram basiert auf einem Follower-basierten Algorithmus: Jemand folgt dir, also sieht er deine Videos. TikTok hingegen zeigen rein interessenbasierten Content, selbst wenn du der Person folgst, sieht du deren Videos nicht in deinem Für-Dich-Feed, wenn sie dem Algorithmus nach nicht von Interesse für dich sind, so erreichen TikToks oft Millionen Menschen, andere Videos nicht mal 300 Personen.
Die Videoplattform von Google, YouTube, hat sich dieses Trends angenommen und präsentiert mit YouTube Shorts einen weiteren Vertikal-Video-Service, der in der YouTube App integriert ist. Aber warum sollte ich präsent sein? Der große Vorteil: YouTube ist nach Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt und jeder Shorts-Content ist dementsprechend suchbar, ein mächtiges Tool, um neue Zielgruppen zu erreichen, auch nachhaltig. Denn Videos werden hier nicht nach ein paar Tagen so einfach in Vergessenheit geraten. Wenn es deine Zeit zulässt, versuche daher, unterschiedlichen Content für die unterschiedlichen Plattformen zu erstellen.
Wie man mit seinem Video eine Geschichte erzählt
Jetzt wissen wir ein wenig über die Plattformen und wie sie funktionieren. Fangen wir nun an, das Video aufzunehmen. Wie beschrieben reicht die Kamera-App deines Smartphones und es kann losgehen. Es hilft immer aus, interessanten Winkeln zu filmen. Gib deinen Zuschauern Bilder, die sie sonst so nicht mit bloßem Auge sehen, mal tief über dem Boden oder durch Bäume und Hindernisse, das macht es spannender. Behalte immer im Hinterkopf, wie dein Video aussehen soll oder könnte, bastele deine Aufnahmen in Gedanken zusammen und überlege genau, was fehlt, um eine schlüssige Geschichte zu erzählen. Solltest du in deinen Videos sprechen, mach es so natürlich wie möglich, lies bloß nichts irgendwo ab, sondern sprich frei, schau auch mal zur Seite, wenn es hilft. Nicht, dass du wie ein Reh in den Lichtkegel schaust. Es handelt sich bei deinem Video nicht um die Ansprache des Präsidenten zur Lage der Nation. Sei du selbst, sei lustig, sei ernst, sei frei. Auch wenn du anfangs noch nicht perfekt rüberkommst, egal, mit der Zeit wird es besser und besser.
Wichtig ist deine Story, sie muss wie in einem Film einen Handlungsfaden haben. Einleitung, Hauptteil und Ende. Catch deine Zuschauer schon am Anfang, die Aufmerksamkeitsspanne bei Videos ist gering, um sich dein Video anzuschauen muss es also interessant sein. Wenn du dann alle Clips aufgenommen hast, geht es in den Schnitt. Das kannst du in deiner Social-Media-App machen oder mit externen Apps wie Adobe Rush oder der kostenlosen Video-App VN. Videos reinladen, schneiden, Ton optimieren und eventuell noch Musik und Text hinzufügen.