Die Halong Bucht

Abenteuer Südostasien: Drei Wochen Kultur, Kulinarik & Natur in Vietnam 

CityGlow

1. Mai 2024

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Nach Thailand ist vor Vietnam. Und eines vorab: Das Land haben wir vorher extrem unterschätzt. In unseren drei Wochen dort haben wir unsere bisher schönsten Reisterrassen in ganz Südostasiens gesehen, leckeres Streetfood gegessen und sind mit dem Boot durch die Halong-Bucht – eines der 7 Weltwunder der Natur – geschippert. Wir sind mit dem Roller bis an die Grenze Chinas gefahren, haben im Nachtzug geschlafen, uns in den berühmten Coconut Boats herumwirbeln lassen und sind durch eine der schönsten Orte, Hoi An, geschlendert. Außerdem haben wir noch nirgends vorher so viel Karaoke gesungen wie in Vietnam. 

Vietnam ist  mit knapp 335.000 Quadratkilometern Fläche ist fast so groß wie Deutschland, hat aber mit knapp 97 Millionen Einwohner:innen ein paar mehr als wir. Bei einer Reise durch Vietnam sollte man sich unbedingt mit der Geschichte des Landes auseinandersetzen. Bis Ende der 70er Jahre war Vietnam in viele Konflikte und Kriege verwickelt. Zuerst besetzten die Franzosen fast 100 Jahre lang Vietnam, was zu einer tiefen Spaltung zwischen dem Norden und Süden des Landes führte. Nach dem Ende der Kolonialzeit brach der Vietnam-Krieg aus, bei dem der Norden letztendlich gewann. Das Land ist also noch immer kommunistisch, wobei man auch heute noch Unterschiede zwischen den Menschen im Norden und Süden wahrnimmt, sowohl im Auftreten als auch in den Einstellungen. 

Hanois Großstadtdschungel – keine Liebe auf den 1. Blick 

Was die Einreise angeht, ist es seit diesem Jahr super entspannt für uns Deutsche, denn man bekommt ein Visa on Arrival für 45 Tage. Wir sind in Hanoi angekommen und müssen zugeben: Vietnam war keine Liebe auf den ersten Blick. Wir kamen aus dem heißen Süden Thailands mit 35 Grad und sind im regnerischen Hanoi bei 15 Grad angekommen. Wir haben uns direkt erkältet und uns zusätzlich mit unserem letzten Curry auf Koh Samui die Scheißerei eingefangen. Nicht gerade der beste Start. 

Nachdem wir die ersten Tage kränkelnd im Bett lagen, sind wir anschließend mit dem Bus Richtung Ha Giang gefahren und haben am nächsten Tag den gleichnamigen, berühmten Motorrad-Loop gestartet. Das ist eine mehrtägige Strecke durch Serpentinen und wunderschöne Landschaften, die sogar bis an die Grenze Chinas führt. Gefahren sind wir in einer Gruppe von mehr als 20 Reisenden aus aller Welt, insgesamt waren wir sogar über 100. Geschlafen haben wir in verschiedenen Homestays, in denen gemeinsam gegessen, getrunken und vor allem Party gemacht wurde. Nach dem Abendessen wurde mit Reisschnaps (Happy Water) angestoßen und das Restaurant in einer große Karaoke-Bühne verwandelt, auf der jede:r mal singen durfte. 

Zurück in Hanoi haben wir es nach Krankheit endlich geschafft, uns die Stadt anzuschauen. Wir haben Tempel besucht, den Markt erkundet und an der berühmten Train Street auf den Zug gewartet (und ihn leider trotzdem verpasst). Eine wirklich verrückte Erfahrung war die Besichtigung von Volksheld Ho Chi Minh, dessen toter Körper mit einer speziellen Technik bis heute konserviert wird, sodass er immer noch so aussieht, wie kurz vor seinem Tod 1969 – Wahnsinn. 

Höhlen, Buchten und unendliche Reisfelder: Vietnams vielfältige Natur  

Nach ein paar Tagen sind wir dem Großstadtgewusel entflohen und haben die Reisfelder Pu Luongs mit dem Fahrrad erkundet. Runterkommen, abschalten, frische Luft einatmen –das funktioniert hier wirklich gut. Auch eine Massage können wir mit Blick auf die Reisfelder sehr empfehlen. 

Etwas größer ist Ninh Binh – unser nächster Stopp – wo die Höhlen das absolute Highlight waren. Für umgerechnet ein paar Euro kann man sich den Flüssen entlang durch die Höhlen herumschippern lassen und die beeindruckende Landschaft mit den Bergen bestaunen, die früher auch als Unterschlupf für den König in Kriegszeiten diente. 

Von Ninh Binh sind wir zur berühmten Halong-Bucht gefahren. Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte, war es wirklich cool, die über 3000 Kreidefelsen aus dem Wasser ragen zu sehen. Die Nacht haben wir auf einem Mini-Kreuzfahrtschiff verbracht, deren Staff spannende Aktivitäten für uns vorbereitet hat: Kochkurs, Kayak-Fahren und sogar Tintenfischangeln stand auf dem Programm. Insgesamt eine tolle Erfahrung, an die man sogar noch ein paar Tage dranhängen sollte – zum Beispiel auf der Insel Cat Ba.  

Mit dem Nachtzug von Hanoi nach Da Nang 

Von Ha Long sind wir zurück nach Hanoi gereist und haben von dort aus den Nachtzug Richtung Landesmitte genommen. Auch wenn unser Vierbett-Abteil recht klein war, war das eine Erfahrung, die wir jedem auf Vietnam-Reise ans Herz legen. In den besseren Abteilen herrscht absolute Pijama-Party-Stimmung, mit der gute Gespräche vorprogrammiert sind. Nicht weniger schön: Die spektakulären Aussichten, die man über die Landschaften und das Meer zwischen Hue und Da Nang hat. 

Miami Vibes & Laternenschauspiel in Hoi An 

Angekommen in Da Nang haben wir eine Foodie-Tour mit dem Roller durch die 3. größte Stadt Vietnams gemacht. Unser Ziel: Die besten Street-Food-Stände. Das Essen in Vietnam hat uns grundsätzlich sehr gut geschmeckt. Pho, Banh Mi, Summer & Spring Rolls, Bun Cha – alles einfach nur lecker und ein absolutes Muss für jeden Foodie – sogar für uns als Veggies! Außerdem hat Vietnam eine hippe Kaffee-Kultur: Es gibt ganz wilde Kreationen wie Salz-Kaffee, Ei-Kaffee oder Kokos-Kaffee (Jules neuer Lieblingskaffee). 

Da Nang ist aber nicht nur kulinarisch ein Highlight, auch die breiten Sandstrände, die direkt an die Hochhäuser treffen, erinnern stark an Miami. Der absolute Kontrast liegt allerdings knapp 30 Kilometer außerhalb der Millionen-Metropole: Die Stadt Hoi An, die für ihre Reisfelder und mit Laternen bestückte Boote weltberühmt ist. Insbesondere abends, wenn die Sonne untergeht und alles beginnt zu leuchten, versprüht die Stadt einen Charme, die weltweit Ihresgleichen sucht. 

Hoi An war gleichzeitig der letzte Stopp für uns in Vietnam – und damit auch das Ende unserer organisierten Gruppenreise, die wir mit acht fremden Menschen aus Deutschland verbracht haben. Zusammenfassend können wir sagen: Tolle Menschen, liebenswerte Locals, super leckeres Essen, große Vielfalt, viele Highlights und eine unglaublich tolle Zeit, die wir in Vietnam verbringen durften. Wir kommen wieder! 

In der nächsten Ausgabe gibt’s dann mehr Insights von unserer Zeit auf Borneo – der 3. größten Insel der Welt und dem vorletzten Stopp auf unserer großen Südostasien-Reise. Bis dahin, 

Jule & Leo 

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