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Wenn Kunst tanzt und Musik sichtbar wird – Jeannine Platz und Boris Kosak feiern das Atelier-Jubiläum am Alten Wall
Svetlana Font Martí, Boris Kosak, Jeannine Platz, Katarina Kubiz © Patrizia Baronetti
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Wenn Kunst tanzt und Musik sichtbar wird – Jeannine Platz und Boris Kosak feiern das Atelier-Jubiläum am Alten Wall

von CityGlow

🌟 Zwischen Klang und Leinwand entstand ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Malerei, Tanz und Violine – inszeniert von Boris Kosak & Friends.

Ein Jahr voller Kunst, Klang und Emotion – mitten im Herzen Hamburgs, nur wenige Schritte vom Rathaus entfernt, feierte das „Atelier Jeannine Platz„ am Alten Wall ein Jubiläum, das Kunst, Musik und Bewegung zu einem sinnlichen Gesamterlebnis verschmelzen ließ.

Der gefeierte Komponist und Pianist Boris Kosak kehrte mit seinem aktuellem Format BORIS KOSAK & FRIENDS an den Ort zurück, an dem er bereits vor einem Jahr das Atelier mit seiner Musik eröffnete. Gemeinsam mit Jeannine Platz, der renommierten Malerin und Performancekünstlerin, sowie internationalen Gästen aus Tanz, Mode und Musik verwandelte er den Raum in eine Bühne der Sinne.

Zwischen fließenden Pinselstrichen, poetischen Melodien und anmutigen Tanzbewegungen verschmolzen Klang, Farbe und Bewegung zu einem lebendigen Gesamtkunstwerk.

Die Violinistin Svetlana Font Martí aus Barcelona brachte mit ihrem fein nuancierten Spiel eine berührende Tiefe in die Musik, während Katarina Kubiz durch ihren expressiven Tanz die Emotionen der Kompositionen sichtbar machte.

Ein Abend, der zeigte, was passiert, wenn Kunstformen miteinander in Resonanz treten – sinnlich, ehrlich, magisch.

Mit feinem Gespür für Atmosphäre, Ästhetik und künstlerische Dramaturgie konzipierten und inszenierten Boris Kosak und Patrizia Baronetti, eine Kulturvernetzerin und kreative Impulsgeberin, die mit Leidenschaft und Fingerspitzengefühl kreative Kräfte zusammenführt, einen Abend, der Musik, Tanz, Malerei und Mode in außergewöhnlicher Harmonie vereinte. Als kreative Köpfe und Kuratoren dieses besonderen Ereignisses schufen sie einen Raum, in dem die Kunstformen miteinander in Dialog traten – und die Menschen zusammenfanden, deren Begegnung diese Magie erst möglich machte.

Katarina Kubiz, Boris Kosak © Patrizia Baronetti

🎹 Boris Kosak – Musik, die Welten verbindet

Wenn Boris Kosak spielt, scheint die Zeit für einen Moment stillzustehen.

Seine Musik entfaltet sich nicht einfach – sie atmet, erzählt, berührt. Mit seiner unverwechselbaren Tonsprache zwischen barocker Eleganz und filmischer Emotionalität führte er das Publikum an diesem Abend auf eine Reise durch Klanglandschaften, die gleichzeitig zart und gewaltig waren.

Die Kompositionen – „Invisible Flame“, „Silence in the Paradise“, „Wind Rose“, „Milky Way“ und „Tides of the Heart“ – erzählten Geschichten von Sehnsucht, Liebe, Verletzlichkeit und innerer Wandlung.

Jede Melodie wirkte wie ein Dialog zwischen Himmel und Erde, zwischen Vergangenheit und Jetzt.

Man hörte nicht nur die Musik – man sah sie, man fühlte sie.

Kosaks Klavierspiel besitzt diese seltene Mischung aus technischer Präzision und emotionaler Offenheit, die Zuhörer unmittelbar erreicht.

Seine Musik entfaltet sich wie ein Film im Kopf – jede Note ist ein Bild, jeder Akkord ein Gefühl, jeder Atemzug ein Moment, der bleibt.

Mal schwebten seine Klänge leicht wie Licht über Wasser, mal wogten sie in dramatischen Wellen – stets getragen von einer unverwechselbaren Handschrift, die Melodie und Stille in Balance hält.

Was Boris Kosak auszeichnet, ist seine Fähigkeit, Welten zu verbinden:

Er komponiert, als würde er Brücken schlagen – zwischen Musik und Tanz, zwischen Malerei und Emotion, zwischen Klang und Seele.

In seinen Werken begegnen sich Disziplinen wie alte Freunde; sie antworten einander, sie atmen im gleichen Rhythmus.

Und so wurde der Abend nicht nur zu einem Konzert, sondern zu einem Erlebnis, das über den Moment hinausstrahlte – wie eine Einladung, sich selbst in der Musik zu begegnen.

🎻 Svetlana Font Martí – Virtuosität mit Seele

Als Special Guest war die katalanische Violinistin Svetlana Font Martí eigens aus Barcelona angereist – eine Künstlerin, die mit ihrem Spiel Emotion in Klang verwandelt. Schon beim ersten Ton füllte sie den Raum mit einer Energie, die zwischen Zartheit und Leidenschaft schwebte.

Ihre Violine verschmolz mit dem Flügel von Boris Kosak zu einer lebendigen Einheit – zwei Stimmen, die sich suchten, fanden und miteinander atmeten.

Mit technischer Brillanz und emotionaler Tiefe entfaltete Svetlana Font Martí einen Klang, der nicht nur berührte, sondern Geschichten erzählte.

In Werken wie „White Nights“, „Like a Dream“ und dem finalen „Honeymoon“ ließ sie die Saiten singen, flüstern, jubeln.

Mal war ihr Spiel klar und kristallin wie ein Sonnenstrahl, mal dunkel und samtig wie ein tiefer Atemzug. Jeder Bogenstrich schien eine Emotion freizusetzen – ein feines Gespräch zwischen Herz und Hand, zwischen Violine und Klavier.

Besonders im Stück „Honeymoon“, in dem alle Künstler auf der Bühne vereint waren, wurde diese Verbindung spürbar:

Die Violine von Svetlana Font Martí schwebte über den harmonischen Wellen des Klaviers, umrahmt von Tanz, Malerei und Mode. Ein Moment, in dem Klang zur Sprache wurde – intim, grenzenlos, voller Seele.

Ihr Spiel verlieh dem Abend eine internationale Strahlkraft – wie ein warmer Wind aus dem Süden, der die Musik von Boris Kosak noch weiter trägt.

Svetlana Font Martí war mehr als Gast – sie war musikalische Mit-Erzählerin einer Geschichte, die niemanden unberührt ließ.

💃 Katarina Kubiz – Tanz, der Musik Gestalt gibt

Die Tänzerin und Choreografin Katarina Kubiz verwandelte Musik in Bewegung – ihre Choreografien ließen die Klänge sichtbar werden und machten Emotionen körperlich erfahrbar.

Mit einer unverwechselbaren Mischung aus klassischem Ballett, modernem Tanz und intuitivem Ausdruck schuf sie Bilder, die zwischen Anmut und Energie schwebten.

Ihre Performance zog sich wie ein roter Faden durch den Abend und erzählte eine Geschichte in sechs Akten:

von der inneren Zerrissenheit in „Invisible Flame“, über Leidenschaft und Aufbruch in „Circle of Life“, bis hin zur Versöhnung und Selbstannahme im finalen „Honeymoon“.

Jede Bewegung war Antwort und Resonanz zugleich – präzise, poetisch und von jener stillen Intensität getragen, mit der Tanz zur Sprache des Herzens wird.

Jeannine Platz, Katarina Kubiz © Patrizia Baronetti

👗 PORTUPELL – Mode als Spiegel der Emotion

Für die visuelle und emotionale Dimension des Abends sorgte Ludmila Junghans, Designerin und Gründerin des Hamburger Labels PORTUPELL.

Ihre Kreationen stehen für eine Mode, die nicht nur kleidet, sondern bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes. Für das Konzert entwarf sie sechs individuelle Kostüme, die die Gefühlswelten der Musik von Boris Kosak in Stoff, Farbe und Form übersetzten.

1️⃣ Invisible Flame – Trennung & Streit

2️⃣ Silence in the Paradise – Liebe & Glück

3️⃣ Circle of Life – Leidenschaft & Aufbruch

4️⃣ Pas de Deux – Sehnsucht & Harmonie

5️⃣ Milky Way – Einsamkeit & Verletzlichkeit

6️⃣ Honeymoon – Befreiung & Selbstannahme

Jedes Kleid erzählte seine eigene Geschichte – fein durchdacht in Silhouette, Material und Bewegung.

Leicht fließende Stoffe, zarte Transparenzen und harmonische Farbverläufe spiegelten die Emotionen der Kompositionen wider, während raffinierte Details wie Schwingung, Glanz und Struktur den Tanz optisch verstärkten.

Die Mode von PORTUPELL wurde an diesem Abend zum sichtbaren Ausdruck innerer Wandlung – jedes Kleid ein Kapitel, jede Naht eine Note, jeder Stoff ein Gefühl.

Sie verband die Kraft des Designs mit der Sensibilität der Musik und machte sichtbar, was sonst nur zu spüren ist: die leise Verwandlung eines Gefühls in Bewegung.

Jeannine Platz © Patrizia Baronetti

🎨 Jeannine Platz – Malerei als Spiegel der Musik

Während des gesamten Konzerts ließ Jeannine Platz auf der Bühne ein neues Werk entstehen – eine Live-Performance in Malerei, die mit jeder Komposition wuchs und sich veränderte.

Pinselstrich für Pinselstrich übersetzte sie die Klänge in Farbe, Bewegung und Form. Ihr kalligrafischer Stil, geprägt von Energie, Intuition und einer tiefen emotionalen Resonanz, machte die Musik sichtbar und verlieh dem Raum eine pulsierende Lebendigkeit.

Jeannine Platz gilt als eine der prägendsten Performance-Künstlerinnen Norddeutschlands, bekannt für ihre großformatigen Arbeiten, in denen Schrift, Bewegung und Emotion zu einer Einheit verschmelzen. Ihre Kunst überschreitet Grenzen – sie schreibt mit Licht, malt mit Musik und verwandelt Räume in lebendige Bühnen.

Ob Leinwand, Hausfassade oder Konzertflügel – alles wird für sie zum Resonanzkörper für Gefühl und Ausdruck.

So auch an diesem Abend: Mit jedem Ton, jeder Melodie von Boris Kosak setzte sie eine visuelle Antwort.

Ihre Linien schienen mit dem Klang zu tanzen, ihre Bewegungen atmeten im Rhythmus der Musik.

Was sie malte, war nicht das, was sie sah – sondern das, was sie hörte und fühlte.

Schritt für Schritt entstand ein Werk, das den Verlauf des Konzerts festhielt wie ein seelisches Protokoll in Farbe.

Im abschließenden Stück „Honeymoon“, an dem alle Künstler beteiligt waren, fand schließlich alles zueinander:

Boris Kosak am Flügel, Svetlana Font Martí an der Violine, Katarina Kubiz im Tanz, Ludmila Junghans’ Kleider in Bewegung – und Jeannine Platz, die in diesem Moment das vollendete Bild erschuf.

Als die letzten Töne verklangen und Stille den Raum erfüllte, wandte sich Boris Kosak an das Publikum:

„Nun wollen wir uns Jeannines Bild anschauen.“

Jeannine Platz lächelte, sah ihn an und sagte leise – ein Satz wie eine Umarmung:

Das warst du.“

Ein Augenblick, der blieb – zart, wahrhaftig und still. Er fasste die Idee von BORIS KOSAK & FRIENDS auf seine schönste Weise zusammen: Kunst als Spiegel der Seele – als gemeinsame Sprache über Grenzen hinweg.

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🎹 Pianohaus Trübger – Der Flügel, der Klang und Kunst vereint

Seit der Eröffnung des Ateliers steht der Konzertflügel aus dem Pianohaus Trübger im Zentrum von Jeannine Platz’ kreativem Kosmos.

Von ihr bemalt und mit künstlerischer Energie aufgeladen, ist er längst mehr als ein Instrument – er ist Leinwand, Klangkörper und stiller Begleiter vieler Abende.

Ein besonderer Dank gilt dem Pianohaus, das dieses Instrument in die Hände der Kunst legte – als Geschenk an alle, die hier mit Musik und Seele wirken.

Ein Abend, der bleibt

Das Jubiläum von „Musik im Atelier“ zeigte eindrucksvoll, wie die Verbindung verschiedener Künste eine neue Dimension von Erlebnis schafft. Boris Kosak & Friends ist mehr als ein Konzertformat – es ist eine wachsende Bewegung, die Musik, Tanz, Malerei und Mode zu einem Ganzen verschmilzt.

Ein Abend voller Emotion, Schönheit und Inspiration – ein Gesamtkunstwerk, das berührt und nachklingt.

Text & Fotos: Patrizia Baronetti für CITYGLOW

📸 Instagram: @patrizia.baronetti

Patrizia Baronetti, Boris Kosak, Svetlana Font Martí, Marianne Ehnert, Günter Ehnert, Diana Princeataia (von links nach rechts) © Patrizia Baronetti
Boris Kosak, Katarina Kubiz © Patrizia Baronetti

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