Der Jazzstandort Hannover erfreut sich größter Beliebtheit und kann mit internationalen Gästen prahlen © Brooklyn Funk Essentials

Was Louis Armstrong und Hannover gemeinsam haben – Jazz in der Landeshauptstadt

Michael Panusch

5. April 2023

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Starke Rhythmen, beeindruckende Improvisationskünste, gute Laune: dafür steht Jazz – und das mitten in Hannover. Der Jazz Club Hannover ist weit mehr als eine einfache Kulturinstitution. Eine lange Geschichte, weltberühmte Künstler und ein starkes Team machen den in Linden gelegene Jazzkeller zu einem der populärsten Orte für Jazz-Musik in Europa. Auch wir von der CityGlow haben großes Interesse am Club und den Künstlern. Daher planen wir derzeit eine Jazzkolumne, welche unsere kommenden Ausgaben mitgestalten soll.

Frischer Wind im Kohlenkeller

Der 1966 gegründete Jazzkeller zeichnet sich nicht nur durch eine Vielzahl an atemberaubenden Konzerten aus, sondern auch durch eine spannende Geschichte. Eine Historie, welche bereits etliche Jahre früher ihren Anfang nahm. So zählte Hannover schon lange Zeit zuvor zu der bedeutendsten deutschen Stadt, wenn es um das Thema Jazz ging. Zu den Vorgängerinstitutionen des hannoverschen Jazzclubs gehört der „Swing-Club Hannover“, aus dem sich später der „Deutsche Hot Club Hannover“ etablierte. Letztendlich brachten die jazzbegeisterten Mitglieder des sozialistischen Jugendverbandes den ehemaligen Kohlekeller in einem Jugendheim auf dem Lindener Berg zum Klingen. So wurde der Keller in den 50-er Jahren von Jugendlichen eigenhändig ausgebaut und Stück für Stück zu dem, was er heute ist.

Mittlerweile hat der Verein 100 ehrenamtliche Mitglieder, darunter auch viele jüngere Menschen. „Das ist auf einige Modernisierungen zurückzuführen, die bereits vor Corona begonnen haben“, meint die Jazzclubvorsitzende Vanessa Erstmann. Vor allem im Bereich Marketing gab es einige Veränderungen, welche sich nun endlich auszahlen. Dazu zählen zum Beispiel neue Plakate, Programmhefte, Social-Media-Kanäle und eine eigene Webseite. Doch auch durch den Einsatz für Studierende lockt der Club junge Gesichter an. So stellt der Verein den Keller für die jährliche Abschlussprüfung der Jazzstudierenden der Hochschule für Musik und Theater bereit.  Ziel ist es nicht nur, frischen Wind in den Zuschauerraum zu bringen, sondern auch auf die Bühne. Geplant ist eine Reihe, die sich an Nachwuchsmusiker richtet. Das Konzertangebot ist breit: HipHop-Jazz, Elektro-Jazz, Funk, Soul, Blues, Swing… „Wir geben keine Definition vor, was Jazz ist und was nicht“, betont Vanessa und schleicht sich damit in die Herzen der Nachwuchsmusiker.

Hannovers Jazzfamilie

Vanessa selbst ist durch Umwege im Jazzclub gelandet. Sie erinnert sich an ihre Doktorarbeit über das Image Hannovers, für die sie 2015 die Geschichte des verwinkelten Jazzkellers erforschte. Letztendlich wurde sie durch ihre Liebe zu Hannover und viele gute Ideen 2020 zur Vorsitzenden des Clubs ernannt. Mit Begeisterung erzählt sie von der Jubiläumsveranstaltung 2016, welche sie miterleben durfte. In diesem Zusammenhang nennt sie große Talente, die bis dahin die Bühne des Clubs belebten: Lionel Hampton, Klaus Doldinger, Duke Ellington und Ida Nielsen – Namen, die auch außerhalb der Jazzszene bekannt sind. So ist Vanessas persönliches Highlight neben den zahlreichen Stars, welche jedes Jahr den Club besuchen, die familiäre Situation im Verein.

Auch dieses Jahr dürfen sich Jazzfans auf internationale Stars wie Kenny Garrett, Bobby Sparks und Harvey Mason freuen. Wir von der CityGlow dürfen Karten für die Jazz Night am 17. Mai im Kuppelsaal verlosen. Weitere Infos dazu findet ihr auf der Webseite der CityGlow Hannover. Viel Glück!

 

Text von Hanna Wiesner

cityglow autor

Michael Panusch

Als leidenschaftlicher Storyteller und urbaner Enthusiast hat Michael Panusch schon immer den Finger am Puls der Stadt gehabt. Als treibende Kraft hinter dem Cityglow Magazine versucht er, die ungesehenen Ecken, die unerzählten Geschichten und die dynamische Atmosphäre von unseren Metropolen zu beleuchten. Mit seinem scharfen Blick für Details und seiner Vorliebe für die Avantgarde spiegeln Michaels Artikel nicht nur seine Liebe zu urbanen Landschaften wieder, sondern bieten auch eine neue Perspektive auf das Stadtleben.

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