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Unternehmer aus Hamburg-Bergedorf auf Auftragsjagd in Indien
Gleich nach der Rückkehr in die Hansestadt gab es ein Treffen mit Tennis-Legende Boris Becker © Jerzy Pruski
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Unternehmer aus Hamburg-Bergedorf auf Auftragsjagd in Indien

von CityGlow

Fleischgroßhändler und Gastronom Parmod Kumar will Geschäftsfelder ausbauen

Anfang der 1990er Jahre kam der aus Punjab in Indien stammende Parmod Kumar (56) nach Deutschland und hat sich seitdem rasant nach oben gearbeitet. Zuerst als Aushilfe in Restaurants beschäftigt, hat er selbst nun mit seiner Restaurant-Kette „Rindock’s“ und seinem Fleischgroßhandel inzwischen über 150 Angestellte. Doch das reicht dem dynamischen Unternehmer nicht, gerade ganz frisch kam er von einer Geschäftsreise aus seinem Geburtsland zurück. Seine Mission ist ganz klar definiert: er setzt sich nicht nur im Allgemeinen für die Stärkung der wirtschaftlichen und politischen – Kumar ist inzwischen auch Bezirksabgeordneter der CDU – Beziehungen zwischen Indien und Deutschland ein, sondern plant als Unternehmer auch Kooperationen in den Bereichen Landwirtschaft, Solarenergie und IT. Ein Ziel ist, die landwirtschaftlichen Techniken im Punjab mit deutscher Technologie und die Kaffee-Exporte zu fördern. Doch auch Sportliches führt Kumar im Schilde: „Indien ist von der Bevölkerung das größte Land der Erde, aber im Sport spielen wir keine Rolle. Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris sind wir beim Medaillenspiegel auf Platz 71 gelandet, das kann eigentlich nicht sein“, sagt er.

Solarenergie, IT und Fußball – Kumar will überall mitmischen

Konkret setzt sich Kumar im Punjab für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft und Solarenergiesystemen ein. Darüber hinaus engagiert er sich aktiv im IT-Sektor in Bangalore und arbeitet daran, die Geschäftsbeziehungen mit Karnataka durch den Import von Kaffeebohnen sowie den Austausch von Fußballtechniken und -trainern zu stärken. Er sagt, der Punjab, bekannt als „Kornkammer Indiens“, habe ein enormes Potenzial sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Solarenergie. Der Bundesstaat trägt maßgeblich zu Indiens Nahrungsmittelreserven bei, insbesondere bei Weizen, Reis und Gemüse. „Herausforderungen wie Wasserknappheit, Klimawandel und veraltete Anbaumethoden gefährden jedoch seine langfristige Nachhaltigkeit“, sagt er und fügt hinzu, dass deutsche Technologie Präzisionslandwirtschaft ermöglichen könne, die den Wasserverbrauch optimiere, die Ernteerträge verbessere und die Umweltbelastung reduziere. „Deutschland ist für seine fortschrittliche Solartechnologie bekannt, die dem Punjab helfen kann, sein Solarpotenzial effizienter zu nutzen und saubere Energielösungen zu fördern“, so Kumar.

Parmod Kumar mit Rahul Gandhi, Abgeordneter des indischen Parlaments und zentrale Figur der Indischen Nationalkongresspartei (INC) – Foto: Privat

Treffen mit deutschem Botschafter in Indien

Auch hat er mit der politischen Führung von Punjab und Karnataka Gespräche über die Geschäftsaussichten mit Deutschland und darüber geführt, wie Deutschland indische Studierende bei der Hochschulbildung unterstützen könne. Passend dazu verwies er auf sein Treffen mit dem deutschen Botschafter in Indien, Dr. Philipp Ackermann, und schlug vor, das Überprüfungsverfahren für Studenten zu verstärken, um sicherzustellen, dass Personen, die ein Visum für einen bestimmten Zweck beantragen, während ihres Aufenthalts in Deutschland keinen anderen Aktivitäten nachgehen. So soll die Integrität des Visum-Systems gewahrt werden.

Hochwertiger Kaffee aus Karnataka für den deutschen Markt

In Karnataka hatte Parmod, der als Staatsgast eingeladen war, ein produktives Treffen mit Ministerpräsident Siddaramaiah und Arati Krishna, stellvertretende Vorsitzende des NRI-Forums der Regierung von Karnataka. Während des Gesprächs erkundeten sie mögliche Wege zur Stärkung des bilateralen Handels und des kulturellen Austauschs. Ein Schwerpunkt der Gespräche war der Import hochwertiger Kaffeebohnen aus Karnataka nach Deutschland mit dem Ziel, lokale Agrarprodukte auf den internationalen Märkten zu fördern. Sie besprachen auch den Austausch von Fußballtrainern, Ausrüstung und Trainingstechniken mit dem Ziel, die sportliche Entwicklung zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen zu vertiefen. „Ich bin dankbar für die Liebe und den Respekt, die mir die Regierung von Karnatka als Staatsgast entgegengebracht hat. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Ministerpräsidenten von Karnataka, Shri Siddarahmaiah, und der Vorsitzenden für auswärtige Angelegenheiten, Dr. Aarti Krishna, für die Ehre, die sie mir und meiner Familie erwiesen haben“, sagte Parmod Kumar bilanzierend über seine Geschäftsreise nach Indien.

Auf der Indien-Reise stand auch ein Treffen mit dem deutschen Generalkonsul in Bangalore, Achim Burkart, auf dem Programm – Foto: Privat

Zurück in Hamburg – Deutsch-indische Vernetzung geht auf vollen Touren weiter

Gleich nach seiner Rückkehr nach Hamburg hatte Kumar auf dem Active City Afterwork des Sportvermarkters Sport Five am Hamburger Rothenbaum die Gelegenheit, einige wichtige Sportfunktionäre aus Deutschland kennenzulernen und sein Anliegen vorzutragen. Dort führte er in exklusiver Atmosphäre der Centre Court Lounge hoch interessante Gespräche, unter anderem mit dem Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbunds (DSOB) Volker Bouffier und Kumar Tschana, Geschäftsführer des HSV e.V. „Das war eine sehr gute Gelegenheit für mich, direkt an meinem vorgenommenen Ziel der engeren Kooperation zwischen Deutschland und Indien weiterarbeiten zu können“, freut sich der Deutsch-Inder.

Text von Cetin Yaman

  • Mit Arati Krishna, stellvertretende Vorsitzende des NRI-Forums der Regierung von Karnataka - Foto: Privat
  • Der deutsch-indische Geschäftsmann und Politiker Parmod Kumar mit seiner Ehefrau (li.) und der Generalkonsulin von Indien in Hamburg, Soumya Gupta © Cetin Yaman

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