„Im Dialog mit Bach“ – Leon Gurvitch über Inspiration, Improvisation und Intuition
🎹 Bachomania: Ein Gespräch mit Leon Gurvitch
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Zwischen Tasten und Zeiten
Leon Gurvitch ist kein gewöhnlicher Pianist – er ist Klangforscher, Komponist und Grenzgänger. Mit seinem Programm »Bachomania« interpretiert er Werke Johann Sebastian Bachs auf unkonventionelle Weise – durch Improvisation, Bearbeitung und Neugestaltung. Dabei steht nicht der Bruch mit der Tradition im Vordergrund, sondern ein lebendiger Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Direkt nach dem Konzert haben wir ihn zum Interview getroffen.
🧭 Teil 1: Inspiration & Konzept
Was war der Auslöser für »Bachomania«?
„Meine musikalische Reise begann früh – bereits im Alter von sechseinhalb Jahren tauchte ich in die Welt Johann Sebastian Bachs ein. Was zunächst klassisches Üben war, wurde bald zur intuitiven Improvisation.“
Schon als Kind entwickelte er aus Bachs Themen eigene Gedanken, die bis heute seine Arbeit prägen.
»Bachomania« – Hommage oder Haltung?
„Es ist eine Besessenheit im besten Sinne – leidenschaftliche Hingabe und kreatives Erkunden verborgener Wege in Bachs Werk.“
Gurvitch nähert sich Bachs Musik auf spielerische, manchmal experimentelle Weise – mit großem Respekt und künstlerischer Freiheit.
Eine spirituelle Verbindung
„Jede Note Bachs trägt für mich einen Hauch von Ewigkeit. Seine Musik ist wie ein lebendiger Organismus, der sich immer wieder neu zeigt.“
Gerade in der Improvisation spürt Gurvitch die geistige Dimension von Bachs Werk – und sieht sich selbst als Mittler zwischen dem Komponisten und dem Publikum.
🎼 Teil 2: Improvisation & Interpretation
Improvisation – spontan oder geplant?
„Was leicht wirkt, ist das Ergebnis intensiver Vorbereitung.“
Improvisation ist für Gurvitch keine Laune des Augenblicks, sondern gewachsen aus Auseinandersetzung, Struktur und Vertrauen in den Moment.
Form und Freiheit – ein Balanceakt
„Ich gehe mit einer klaren Vorstellung auf die Bühne – aber ich lasse Raum für das Unerwartete.“
Die Energie des Publikums und der Raum selbst fließen mit ein – manchmal entsteht Magie.
Der Dialog mit Bach
„Ich stelle ihm Fragen – und manchmal antwortet er.“
Zwischen den Noten, in den Pausen – dort liegt für Gurvitch oft der größte Zauber.
👥 Teil 3: Publikum & Zeitgeist
Klassik für alle – Brücken bauen
„Klassische Musik gehört uns allen – wie Literatur oder Malerei.“
Mit persönlichen Moderationen nimmt Gurvitch sein Publikum mit – unabhängig von Vorkenntnissen.
Ein Aufruf an junge Menschen
„Habt keine Scheu! Kommt in die Konzertsäle, entdeckt diese Welt für euch.“
Besonders die Offenheit junger Zuhörerinnen und Zuhörer bewegt ihn immer wieder.
Gurvitchs eigene Werke im Programm
„Ich gestalte den Abend als Reise – von Bach bis zur Gegenwart. Die Übergänge sollen fließend sein.“
In seinen eigenen Kompositionen lebt der barocke Geist weiter – ganz ohne Brüche.
🎤 Abschlussfrage: Was würdest du Bach sagen?
„Wie haben Sie das alles in einem Leben geschafft?“
Gurvitch würde ihm gerne vorspielen – seine Bearbeitungen, seine Antworten. Vielleicht säße Bach ja schon längst inkognito im Konzertsaal.
„Ich lade mein Publikum ein zu einem imaginären Dialog mit Bach – zwischen Zeiten, Instrumenten und Seelen.“
🎵 Fazit: Ein Künstler im Dialog mit der Ewigkeit
Leon Gurvitch gelingt es, die Musik Bachs mit der Gegenwart zu verbinden, ohne ihre Tiefe zu verlieren. Sein Spiel ist keine Reproduktion – es ist ein Gespräch. Ein Konzert wie »Bachomania« öffnet Türen, weckt Neugier und zeigt, wie lebendig klassische Musik heute sein kann.
„Musik ist Nahrung für die Seele. Man braucht keine Vorkenntnisse – nur ein offenes Herz.“
📅 Konzert-Tipp: »Bachomania« live erleben
Erlebe Leon Gurvitch und sein außergewöhnliches Programm »Bachomania« live in der Laeiszhalle Hamburg am 26.04 20:00 – ein Abend voller Klangfarben, Improvisationen und musikalischer Tiefe.