Jetzt online lesen: Ausgabe 12.2025

Internationales Sommerfestival 2025 auf Kampnagel:
Kein prächtiger Sonnenschein, aber das Wetter hielt stand: kein Regen bei der Eröffnung des Sommerfestivals © Cetin Yaman
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Internationales Sommerfestival 2025 auf Kampnagel:

von CityGlow

Finale bietet noch einige Highlights

Noch bis einschließlich Sonntag, 24. August, läuft auf Kampnagel in Hamburg das Internationale Sommerfestival 2025. Gestartet ist es in diesem Jahr auf eine etwas spezielle Art und Weise. Auf den ersten Blick konnte man nämlich meinen, dass man sich auf einer Demonstration der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di befand – was es im Prinzip auch zur Hälfte war. “Applaus zahlt keine Miete” stand auf einem Banner direkt hinter dem Rednerpult, nebenan hielten einige Gewerkschafter ein Plakat mit der Aufschrift „Faire Löhne jetzt“ hoch. Es handelte sich aber nur um einen zeitlich beschränkten Warnstreik, der den Ablauf lediglich um eine Stunde verzögerte. Intendantin Amelie Deuflhard erläuterte in ihrer Eröffnungsrede das ausgewählte Motto “Room to dream”, das einem Zitat des Anfang des Jahres verstorbenen Filmregisseurs David Lynch entlehnt ist. „Wir setzen auf die Menschen verbindende Kraft der Utopie“, sagte sie.

Sie hielten die Eröffnungsreden im Avant-Garten: Amelie Deuflhard, künstlerische Leiterin Kampnagel, Prof. Tricia Rose (Brown University/USA), Jana Schiedek, Staatsrätin der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, und András Siebold, Leiter Internationales Sommerfestival Kampnagel 2025 © Cetin Yaman

Achtung! Es kann eklig werden…

Auch in 2025 wird auf dem Sommerfestival ein buntes Programm aus aller Welt serviert, das sich zumeist aus der Underground- und Avantgarde-Szenen bedient. Theater- und Tanzaufführungen, Konzerte, Parties, aber auch Outdoor Art sind noch bis zum 24. August mit dabei, darunter drei weltweite Uraufführungen und über ein Dutzend Deutschlandpremieren. Sensible Gemüter sollten sich die Inhaltsangaben im Programmheft vorher genau durchlesen bevor sie in eine Aufführung hineinmarschieren (vor allem Florentina Holzingers Werk „A year without summer“ studieren! (bis zum 24.8., jeden Tag). Zuweilen geht es an die Grenzen des Geschmacks, Blut und andere Körperflüssigkeiten gehören zum Bühneninventar.

Aber auch ganz gediegen: Rufus Wainwright & Isabelle Huppert in der Elbphilharmonie

Doch ist natürlich nicht alles im extremen Bereich angesiedelt, so gibt es modernes Tanztheater vermischt mit irischer Mythologie und Musik (von Lankum) bei Oona Dohertys „Specky Clark – A Series of Theatrical Images“ (bis zum 24.8. täglich im Programm, Vorhalle, Eintritt frei) zu sehen. An diesem Freitag sollte man auch die Aufführung von Christoph Marthaler’s “Der Gipfel” nicht verpassen. Bei diesem Stück des in Hamburg lebenden Schweizer Dramaturgen handelt es sich um eine europäische Koproduktion, in der es durchaus auch witzig zugeht, inklusive live gesungenen Liedern (bis 22.8.). Einen weiteren Glanzpunkt gibt es zum Schluss mit Rufus Wrainwrights „Dream Requiem“, das in der Elbphilharmonie gezeigt wird und gemeinsam mit den Symphonikern Hamburg, dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg und der französischen Kino-Grande-Dame Isabelle Huppert („Madam Sidonie in Japan“) als Erzählerin aufgeführt wird (am 22.8. und 23.8., beide Konzerte leider schon ausverkauft).

Internationales Sommerfestival 2025 noch bis zum 24. August

Kampnagel, Jarrestraße 20-24, Karten unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de

Text von Cetin Yaman

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