Die Urbanisierung und klimabedingte Umweltkatastrophen zwingen uns, nach innovativen Lebensmittellösungen zu suchen. Eine solche ist das Vertical Farming, bei dem Pflanzen in mehrstöckigen Systemen unter Gewächshausbedingungen und Hydrokulturen bewirtschaftet werden. Das Problem bisher: Solche Systeme galten nicht als bio, da sie mit Mineraldünger arbeiten.
Das Hamburger Start-up simplePlant und Hobenköök, Partner der Regionalwert AG Hamburg, präsentieren jedoch eine revolutionäre Lösung: ein biologisches Vertical Farming System. Dieser nutzt Bio-Dünger, der aus Essensresten der Hobenköök in sogenannten Bokashi Eimern, japanischen Kompostbehältern, gewonnen wird.
Die im April eingeweihte Bioponik-Farm in der Gleishalle Oberhafen zeigt bereits erstaunliche Ergebnisse. Mit Kulturen wie Minze, Basilikum und Salat konnten in nur sechs Wochen bis zu 85 Gramm pro Pflanze geerntet werden – und das ganz ohne Mineraldünger. Dieses Erfolgsmodell basiert darauf, 90 % weniger Wasser und Nährstoffe zu verbrauchen als traditionelle Landwirtschaft und bietet bis zu fünfmal höhere Ernten.
Über simplePlant: Gegründet von drei jungen Unternehmern aus Hamburg, begann das Start-up mit dem „smartGarten“, einem intelligenten, app-gesteuerten Kräuterbeet für zuhause, das Ende 2021 auf den Markt kam.
Fotos: Wallocha/Simpleplant.de