“Klassik weiterentwickeln”: Leon Gurvitchs Hommage an Bach
Programm zwischen Barock und Moderne
Am 26. April 2025 präsentierte der Pianist und Komponist Leon Gurvitch im Kleinen Saal der Laeiszhalle Hamburg sein Konzertprogramm „Bachomania“ – eine kreative Hommage an Johann Sebastian Bach zum 340. Geburtstag des Komponisten. Gurvitch eröffnete den Abend mit einer Bearbeitung des Chorals „Jesus bleibet meine Freude“ und dem Präludium e-Moll BWV 855a, gefolgt von neu arrangierten Werken wie dem Orgelkonzert d-Moll BWV 596 (nach Vivaldi) und der Suite Nr. 1 in G-Dur BWV 1007. Ergänzt wurde das Programm durch eigene Kompositionen des Künstlers, darunter „Choral“, „Female Dance“ aus dem Ballett „Kintsugi“, „Spring & Winter“ und die Uraufführung von „Perpetuum Mobile“.

Kreative Neuinterpretation, Kritiker sind begeistert
Das Konzert zeichnete sich durch einen spannungsvollen Wechsel zwischen stilistischer Präzision und freier Improvisation aus. Gurvitch verband die historische Struktur Bachscher Kompositionen mit einer modernen Klangsprache, die emotionale Tiefe und künstlerische Freiheit vereinte. Besonders hervorzuheben war seine Interpretation des Chorals „Ich bin ein Gast auf Erden“, in der sich traditionelle Melodieführung und zeitgenössische Harmonik eindrucksvoll verbanden. Kritiker lobten die gelungene Balance aus Originaltreue und persönlichem Ausdruck, insbesondere bei der Premiere von „Perpetuum Mobile“, das als gelungene Synthese von Tradition und Innovation gewertet wurde.

Ein moderner Zugang zur Klassik
Mit „Bachomania“ verfolgt Leon Gurvitch ein künstlerisches Konzept, das klassische Musik nicht nur bewahren, sondern aktiv weiterentwickeln möchte. Die Kombination aus barocken Originalwerken, modernen Kompositionen und improvisierten Elementen richtet sich an ein Publikum, das Offenheit für neue Klangformen mitbringt. Gurvitch gelingt es, die Relevanz klassischer Musik im heutigen Kulturkontext zu unterstreichen und gleichzeitig neue Zugänge für jüngere Generationen zu schaffen. Das Konzert in der Laeiszhalle war somit nicht nur ein musikalisches Porträt Bachs, sondern auch ein Plädoyer für die lebendige Weiterführung seines Erbes.
BU Titelbild: Dr. Rosa Vásquez-Orozco – Generalkonsulin von Ecuador in Hamburg, Lilian Silveira Faraco – Generalkonsulin von Uruguay in Hamburg, Irina Gurvitch, Leon Gurvitch, Renata Bulan Harungguan Siagian, Generalkonsulin der Republik Indonesien in Hamburg, Francesca Belen Menzenbach – Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr © Perzy Pruski, Bürger helfen Bürgern e.V.
