Zwischen Vogue & Windeln
Der Herbst ist da, und mit ihm nicht nur wunderschöne Spaziergänge durch das Laub, Kastanien und Eicheln sammeln oder die ersten Kürbisse beim Bauern abholen, sondern auch das Grauen jeder berufstätigen Mutter: Denn die Herbstzeit bedeutet zwar wunderschöne Momente und Erinnerungen zu kreieren, aber auch, dass die Erkältungszeit wieder losgeht und in den Kitas und Schulen eigentlich immer irgendjemand krank ist und ein regelrechter Teufelskreis entsteht, bei dem der Reihe nach alle immer wieder einmal erwischt werden. Wir haben unsere erste Erkältung für die Herbst/Winter Saison 22/23 gerade hinter uns gebracht und haben einige recht chaotische, zähe Tage hinter uns.
Das Eltern-Dilemma der Erkältungszeit: Zwischen Kinderbetreuung und Job
Die fehlenden Stunden der Kita machen sich in meinem sonst so flüssigen Workflow natürlich stark bemerkbar und mitunter schleicht sich hier ein Gefühl von fehlender Produktivität ein. Zu der mangelnden Effizienz kommt auch gerne noch das Empfinden dazu, weder der Arbeit noch dem Kind oder sich selbst gerecht zu werden, wenn man tagelang an das Heim gefesselt ist. Irgendwas bleibt immer liegen und egal, was es ist, man hat das Gefühl, den Wald vor lauter herbstlichen Bäumen (oder auch Aufgaben) nicht mehr zu sehen. Aufgaben und „To dos“ werden von einem zum nächsten Tag geschoben und eine gewisse Dauermüdigkeit ist ein ständiger Begleiter. Als Mama kann man manche Situationen einfach nicht mehr vorausplanen. Mir hat es hier sehr geholfen, mir eine große Portion „EGAL“ anzueignen! 😉 Das Wort „egal“ wird immer direkt negativ assoziiert, doch sucht man nach Synonymen, findet sich zum Beispiel auch das Wort „aufschiebbar“ und das verleiht dem Ganzen sofort einen völlig anderen Charakter, oder?
Entspannt bleiben und Prioritäten setzten
Es ist in Ordnung, etwas aufzuschieben und es ist auch völlig legitim, etwas nicht zu schaffen. Es ist okay, Prioritäten zu setzen und Situationen, die fremdbestimmt sind, wie etwa eine Erkältung oder eine geschlossene Kita, einfach anzunehmen. All die Energie, die wir aufwenden, um uns mit Situationen zu beschäftigen, die wir eh nicht ändern können, ist viel besser genutzt, wenn wir sie mit geballter Kraft dann einsetzen, wenn es uns wieder möglich ist. Einmal nicht so viel zu schaffen wie geplant, kann zwar frustrieren, aber einfach seinen Frieden mit der „Ist-Situation“ zu machen, ist produktiver und hilft, die Dinge, die man dennoch geschafft hat, zu honorieren. Die eigene Leistung wertzuschätzen, fühlt sich gut an, auch wenn man nicht alle Punkte abhaken konnte! Probiert es mal! 🙂
X Ann-Kathrin Hellge