Komme was Wolle – Diese Kleidung macht alles mit
Selbstbewusst, freiheitsliebend und abenteuerlustig das beschreibt treffend die Designerin und ihre Kollektion. Julia Böttcher ist Modeschöpferin, Frau und Mutter. Weniger ist mehr, ist nicht nur ein Trend, es ist eine Lebenseinstellung, die wir in den letzten Jahrzehnten verlernt haben. Es gilt sie wieder neu zu erlernen. Und genau dieser Mission hat sich Julia angenommen.
Am Stadtrand Hannovers lebt und arbeitet sie zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern. Hier befindet sich das Atelier mit Showroom. In unserer heutigen von Fast Fashion bestimmten Zeit versucht sie ihre Werte mit zwei Naturmodelabels umzusetzen. “Mein Leitfaden ist dabei immer, dass es Mensch und Tier über die gesamte Produktionskette hinsichtlich ethisch-sozialen und ökologischen Aspekten gut gehen soll. So habe ich meine Beschaffung mit mittlerweile vier Strickereien in D und der EU aufgebaut und beziehe nur tierwohl-zertifizierte Bio-Merinowolle. Der dabei gesetzte Standard ist sehr hoch und über die gesamte Lieferkette der Materialien nachweisbar. Transparenz ist für mich ebenfalls ein sehr wichtiges Gut und somit auch für die Wahl meiner Lieferanten und Materialien wichtig.”
Ganz bewusst entschied sie sich für die Arbeit mit Merinowolle. Ein Naturmaterial aus einen einem nachwachsende, Rohstoff mit vielen positiven Eigenschaften. Wollstoffe funktionieren so gut wie moderne Funktionsstoffe, sind dabei aber nachhaltig, frei von synthetischen Zusätzen und natürlichen Ursprungs. Alltägliche, aber auch elegante Kleidung aus Wolle büßt auch bei körperlicher Anstrengung den Tragekomfort nicht ein und bleibt lange frisch. Zudem kommen noch weitere Vorteile wie Temperaturregulierung und Geruchsneutralität dazu.
Merinowolle ist aber auch ein Handelsgut, bei dem zur Profitsteigerung oft leider das Tierwohl und der vernünftige Umgang mit unser aller Ressourcen in der industriellen Produktion nicht im Vordergrund steht. Sie greift nur auf zertifizierte Wolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung zurück.
Transparenz, Tierwohl, eine lokale Produktion und die hohen Standards schlagen sich im Preis nieder, versprechen aber auch Achtung, Aufmerksamkeit, Verantwortung, Bewusstsein und Genuss. „Meine Kinder wissen durch meinen Beruf wie viele Wege und Schritte notwendig sind, bis aus der ersten Idee und Zeichnung ein Kleidungsstück entsteht. Dass sie dieses Bewusstsein haben, macht mich sehr glücklich“, sagt Böttcher.
Die wunderschöne Handwerkskunst der Siebdruckerei macht es möglich, kreativ mit verschiedenen Motiven und Farben auf die unterschiedlichsten Gestaltungswünsche einzugehen. So kann sie von kindlichen Motiven wie Rehen bis zum aufwändigen mehrschichtigen Design für Fahrradtrikots viele Varianten anbieten. „Ich lasse mich gern beim Radfahren oder Wandern in der Natur, wo sich faszinierende kleine, fast unsichtbare Welten entdecken lassen inspirieren, die Ideen gehen mir so schnell nicht aus“, sagt sie.