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„Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist das größte wirtschaftliche Potential für Deutschland.“ 

CityGlow

1. August 2024

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Am 11.& 12.7. war es soweit und der Wirtschaftsgipfel Eurominds 2024, feierte sein 5. Jubiläum! An zwei aufeinander folgenden Tagen versammelte sich das „Who is who“ Deutschlands und Europas führender Köpfe aus Wirtschaft, Medien und Politik, auf Einladung von Sören Bauer und seinem fantastischen Team, um Ideen und Lösungen zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen auszutauschen sowie eine starke und nachhaltige europäische Wirtschaft zu kreieren. Auf 3 Bühnen, mit mehr als 500 Gästen täglich und über 180 Speaker:innen und Moderator:innen, wurden Missstände aufgezeigt, Lösungen angeboten und richtungsweisende Ansätze diskutiert. 

Am Eröffnungstag durfte ich gemeinsam mit 4 großartigen Frauen und unserem Panel „Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist das größte wirtschaftliche Potential für Deutschland“ die Zukunftsbühne bereichern. Mit mir im Gespräch; Evelyne de Gruyter vom Verband deutscher Unternehmerinnen, Patricia Platiel, Ressortleitung Wirtschaft & Finanzen Bild Zeitung, Zohra Mojadeddi, Sprecherin für Wirtschaftspolitik, Bündnis 90/Die Grünen und unsere wunderbare Moderatorin Michaela Ernst, Herausgeberin & Chefredakteurin des sheconomy Wirtschaftsmagazins.  

Als das Team von Sören Bauer mich als Talkgast für ein Panel einlud, stand für mich fest, auf diese Bühne muss mein Herzensthema; die Gleichstellung und die Förderung von Frauen in der Arbeitswelt. Umso bedeutender für mich, dass mein Vorschlag aufgegriffen und mit so einer hochkarätigen Runde besetzt wurde.  

Seit ich vor circa 4 Jahren mit der Situation konfrontiert war, nach der Elternzeit nicht in meinen vorherigen Job zurückkehren zu können, spreche sowie schreibe ich (u.a. auch hier in meiner Kolumne) über diese Themen und setze mich für sie ein. Eine Schwangerschaft, Kinderwunsch und die Lebensumstände als Mutter, dürfen kein Grund für Benachteiligung in der Arbeitswelt sein oder einen Knick in der Karriere bedeuten!   

Ein paar Zahlen und Fakten, um die Missstände deutlich zu machen:  

  • Die weibliche Erwerbsquote steigt seit den 90er Jahren stetig. Dennoch arbeitet die Mehrheit der Frauen auch heute noch in Teilzeit.  
  • Nur etwa 35% der Frauen im erwerbsfähigen Alter arbeiten in Vollzeit. Im Vergleich sind es bei den Männern 70%.  
  • Frauen verdienen innerhalb ihres gesamten Erwerbsleben zwischen 40-45% weniger als Männer und erhalten durchschnittlich sogar weniger als die Hälfte Rente. Geringere Einkommen, Armutsrisiken oder die Abhängigkeit vom Staat sind mit einer hohen psychischen Belastung, schlechterer Gesundheit und generellerer Unzufriedenheit verbunden. 
  • Bei den dringend benötigten Kitaplätzen fehlen aktuell rund 400.000 Betreuungsplätze sowie 125.000 Fachkräfte für die Betreuung unserer Kinder. 
  • Wir haben in Deutschland mehr als 3 Millionen Menschen in der „stillen Reserve“! (Zahlen Statistisches Bundesamt) Menschen, die ausgebildet oder qualifiziert sind und gerne (mehr) arbeiten möchten, für die es aber nicht die benötigten Strukturen gibt. Mehr als die Hälfte dieser Menschen, mit 57%, sind Frauen. 

Die Erwerbstätigkeit von Frauen bietet in Zeiten von massenhaft fehlenden Fachkräften, einen erheblichen Lösungsansatz und ist eine von mehreren Säulen, die uns langfristig helfen wird, vakante Stellen zu besetzen, Lücken zu schließen und eine erfolgreiche Wirtschaft zu gewährleisten! Hierfür benötigen wir dringend ein besseres, qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot in Kindertagesstätten sowie ganztägige Betreuungsmöglichkeiten für Kinder von in Vollzeit berufstätigen Eltern.  

Als selbstständige Mutter, betrachte ich diese Themen zum einen aus unternehmerischer Sicht und zum anderen auch aus den Augen einer Mutter, sodass mir die Stärkung von Frauen in der Selbstständigkeit ein besonderes Anliegen ist!  

Für eine Vielzahl von Frauen bietet eine selbstständige Tätigkeit, DIE Möglichkeit, Ambitionen, Familie und Beruf erfolgreich zu vereinen. Zudem sind von Vielfalt geprägte Arbeitsumfelder erfolgreicher, da sie von einer höheren kollektiven Intelligenz, Produktivität und einer stärkeren Innovationsfähigkeit profitieren. Frauen führen, planen und handeln emotionaler und haben einen positiven Einfluss auf Unternehmenskulturen sowie zwischenmenschlichen Umgang. Sie entscheiden weniger risikofreudig als Männer, was sich ebenfalls positiv auf wirtschaftlichen Erfolg und nachhaltiges Wachstum von Unternehmen niederschlägt.  

Als Mutter ist mir auch die Rolle der Vorbildfunktion enorm wichtig; wir können hier ein Signal für unsere Kinder und nachfolgende Generationen setzen, Hürden abbauen und das Unternehmertum greifbar vorleben – auch für Kinder, die nicht aus Unternehmerfamilien kommen, sollte die Option, sich mit einer eigenen Idee oder Dienstleistung selbstständig zu machen, u.a. bereits in der Schulzeit, informativ zugänglich gemacht werden.  

Lasst uns gemeinsam, im Kleinen und im Großen, für uns und unsere Kinder, eine starke, innovative Zukunft denken und leben!  

Ich freue mich schon jetzt auf den Eurominds Wirtschaftsgipfel im kommenden Jahr und bin gespannt, was sich bis dahin alles bewegt hat!  

X Ann-Kathrin Hellge  

Alle Infos zum Eurominds Wirtschaftsgipfel unter www.eurominds.de 

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