„Nichts bringt uns besser auf unserem Weg voran als eine Pause!“

CityGlow

17. August 2023

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Dieser Spruch hängt schon länger an meiner Pinnwand im Büro, doch seine Bedeutung wurde mir tatsächlich erst kürzlich während unseres lang ersehnten Familienurlaubs so richtig bewusst. Damit war der Gedanke zu diesem Artikel geboren.

Mein Sohn ist jetzt fast dreieinhalb Jahre alt und bevor ich seine Mama werden durfte, was das größte Geschenk und mein ganzer Stolz ist, lebte ich sehr selbstbestimmt, um nicht zu sagen egoistisch, denn ohne die Verantwortung, die mit der Elternschaft einhergeht, dreht sich das Leben doch meist um die persönlichen Bedürfnisse. Und auch Verantwortungsbewusstsein gegenüber einem Partner, Freunden oder Verwandten lässt sich nicht mit dem verantwortlichen Gefühl der Elternrolle vergleichen. Dieses unfassbare Gefühl von unendlicher Liebe für das eigene Kind geht auch immer mit Sorgen, Ängsten und Zweifeln einher. Ich schreibe nicht nur mein eigenes Leben und meine eigene Zukunft, sondern bin maßgeblich daran beteiligt, einem kleinen Menschen ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Es liegt in meiner Hand, welche Zukunft ihn erwartet und welche Werte er in die Welt hinaustragen wird. Das macht unheimlich Spaß, erfüllt mit Glück und zugleich ist es auch ein starkes Gewicht, was die Eltern dieser Welt schultern und verantworten.

Sprechen wir über Verantwortung oder das Gefühl zu empfinden, ihr nachkommen zu wollen oder sogar zu müssen, dann bezeichnen wir damit doch meist unser Pflichtbewusstsein und unsere Gewissenhaftigkeit gegenüber anderen. Wir tragen Verantwortung für unsere Familien, unsere Partnerschaften oder unseren Job – aber allem voran tragen wir doch auch eine große Verantwortung für UNS selbst! 

„Travel far enough to meet yourself.“

Wir haben zwar keine Fernreise gemacht, aber der Abstand, den diese 10 Tage Strandurlaub in meinen Alltag gebracht haben, reichte aus, um mich nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder nur wie ICH zu fühlen. Natürlich immer noch Mama, Ehefrau und Unternehmerin mit all meinen Verpflichtungen, aber allem voran einfach ANN-KATHRIN! Ich habe tagelang nicht persönlich in die Kamera der sozialen Medien gesprochen, meine von Natur aus gelockten Haare nicht geglättet, sondern von der Meeresluft trocknen lassen, Wassersport gemacht und zwei Bücher von Anfang bis Ende durchgelesen, ohne den Faden zu verlieren, weil wieder tausend wichtigere Dinge meinen Weg kreuzten.

Lesen und Social-Media-Detox

So banal das Lesen eines Buches vielleicht erst einmal klingen mag, sollten wir die positiven Effekte, die das Lesen bewirkt, nicht außer Acht lassen. Sowohl mental als auch physisch hat es nämlich einen starken Einfluss auf unseren Gesundheitszustand. Neben den offensichtlichen Auswirkungen, wie Bildung oder die Anregung der Fantasie, gibt es eindeutige und sogar wissenschaftlich belegte Effekte, die es in uns auslösen kann. Lesen reduziert nachweislich Stress, fördert Entspannung und beruhigt sogar unseren Herzschlag. Es fördert unsere emotionale Intelligenz, steigert die Konzentrationsfähigkeit und verbessert unsere kognitiven Fähigkeiten.

Kognitive Funktionen: Lernen, Denken, Sprache, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Entscheidungsfindung. 

Jeden Tag einige Minuten zu lesen, hilft uns zudem, dem stressigen Alltag kurz zu entfliehen, das Gehirn auf etwas Anderes als den Job, den nicht enden wollenden „To dos“ und all unseren Verpflichtungen, zu fokussieren und schafft so kleine Inseln der Auszeit.

Auch bewusste Auszeiten von der Handynutzung können helfen, die Gedanken einmal schweifen zu lassen und die daraus gewonnene Leichtigkeit für den Alltag zu nutzen.

Die ständige Dauerbeschallung im Alltag mit Medien, digitalen Geräten und dem realen Leben löst in uns eine permanente Reizüberflutung aus. Wir stecken häufig so in unserer Spirale fest, dass die Möglichkeit, Gedanken einfach einmal treiben zu lassen und Anlauf zu nehmen für Neues, im Keim erstickt wird. Durchbrechen wir diese Spirale, schaffen Platz für freie Gedanken und Luft für Kreativität, geben wir unserem Gehirn die Chance den geraden, offensichtlichen Weg auch einmal zu verlassen und hinter jeder Ecke Neues zu entdecken. Wir schaffen so die Möglichkeit, uns für neue Ideen zu öffnen, das Gespür wiederzuerlangen, auf unsere Bedürfnisse zu hören, und uns selbst immer wieder neu zu begegnen.

X Ann-Kathrin Hellge








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