Nachgefragt bei Roxy Balloonfantasy

Michael Panusch

9. Mai 2021

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Partyboutique ohne Party. Deko-Artikel ohne Events.

Es lohnt sich, mit offenen Augen durch die Straßen unserer Stadt zu gehen. Viel zu oft übersieht man kleine Inhabergeführte Unternehmen mit tollen Konzepten. An der Ecke Schlägerstraße findet man an eine Vielzahl an Unternehmen und Branchen von Friseuren bis zum Fachhandel für Käsewaren.

Ein Ladenlokal sticht besonders aus der Masse hervor: Ballon Fantasy.

In der Partyboutique dreht sich alles, wie der Name bereits vermuten lässt, um die Ausstattung von Events und besonderen Anlässen mit Ballondeko. Bereits seit 2018 findet man hier die ausgefallensten Deko-Artikel gefüllt mit Luft oder Helium.

Die Inhaberin Roxanne O’Brien berät mit ihrem Team für die perfekte Ausstattung auch zu den verrücktesten Ideen. Roxanne kommt eigentlich aus der Kommunikation- und Agenturbranche und fand erst vor wenigen Jahren den Weg zur Verwirklichung ihres eigenen Traums.

Ähnlich dem selbstgesteckten Strauß im Blumenladen handelt es sich auch bei ihren Produkten, um ein beratungsintensives Produkt mit Verfallsdatum. Niemand kauft Weihnachtsdekoration zu Ostern und umgekehrt. Friseure durften nach einem tränenreichen Video öffnen. Es folgten Blumenläden und Baumärkte. Sicher wurde auch in Unternehmen anderer Branchen die eine oder andere Träne vergossen. Die Partyboutique blieb geschlossen.

Momentan gibt es täglich ein Zeitfenster von einer Stunde zwischen 13 und 14 Uhr, in dem Kunden ihre Bestellungen abholen können. Ganz dem Trend von Click & Collect folgend, ist der gesamte in Hausverkauf seit Dezember eingestellt. Die treue Kundschaft nimmt die kurze Öffnungszeit sehr wohlwollend auf. Beispielhaft für so viele Unternehmen der Region, fehlt der Inhaberin eine langfristige Perspektive. Wann darf wieder geöffnet werden? Was verhindert ein Termingeschäft mit einzelnen Kunden mit Masken und Abstand im Laden?

Während des ersten Lockdowns nahm sie Bestellungen über den Onlineshop und per Telefon und Mail entgegen. Das Ergebnis: Endlose Fahrten von Isenrnhagen bis nach Hildesheim und wieder hoch bis nach Laatzen. In diesem Lockdown ist alles anders. Lange Zeit gab es keine Möglichkeit für das Geschäft, aus der Hildesheimerstraße überhaupt die entsprechenden Gelder zu beantragen. Dann überraschend kam vor einigen Wochen die Bestätigung und nicht mal eine Woche später fand sich die Überbrückungshilfe auf dem Konto.

Doch dies ist kein System für eine dauerhafte Bezahlung von Mitarbeitern oder der Miete. Glück im Unglück: gemeinsam mit ihrem Vermieter einigten sie sich auf eine Mietpause seit Beginn des Jahres. Dort wo Politik und Verwaltung scheitern, finden manchmal vernünftige Gespräche die entsprechenden Resultate. Niemand profitiert von Leerständen. Eine Stadt lebt von und mit seinen Unternehmen. Ohne diesen Mittelstand verliert jede Fußgängerzone an Mehrwert. Die Attraktivität ganzer Stadtteile sinkt mit dem Rückzug des Einzelhandels. Ein gefährlicher Trend der nicht mit Schlagworten wie Trendwende oder Wandel verwechselt werden.

Hier sind Existenzen bedroht und die gesamte Erfahrung rundum den Begriff in die „Stadt gehen“.

Die Inhaberin zieht ein ernüchterndes Fazit zur aktuellen Lage. Unbestreitbar werden Inzidenzen weiter steigern und etwaige Öffnungsschritte auf unbestimmte Zeit aufgeschoben werden. Für die Partyboutique bedeuten fehlende Events echte Probleme. Auf das sonst umsatzstarke Weihnachtsgeschäft folgt die dröge Zeit der ersten Frühjahrsmonate. Die Zahlungen der Wirtschaftshilfe sind keine Aktivposten. Sie rechnet nicht mit diesen Mitteln, da komplette Unklarheit über die Länge des Lockdowns besteht und etwaige Rückzahlungen.

Adresse:

Hildesheimer Str. 31, 30169 Hannover

Social Links:

@roxanne_balloonfantasy

Bildcredit:

Roxanne O’Brien

 

cityglow autor

Michael Panusch

Als leidenschaftlicher Storyteller und urbaner Enthusiast hat Michael Panusch schon immer den Finger am Puls der Stadt gehabt. Als treibende Kraft hinter dem Cityglow Magazine versucht er, die ungesehenen Ecken, die unerzählten Geschichten und die dynamische Atmosphäre von unseren Metropolen zu beleuchten. Mit seinem scharfen Blick für Details und seiner Vorliebe für die Avantgarde spiegeln Michaels Artikel nicht nur seine Liebe zu urbanen Landschaften wieder, sondern bieten auch eine neue Perspektive auf das Stadtleben.

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