Königin Silvia, IKEA, Spotify & Co.: Schweden feiert Nationalfeiertag
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Königin Silvia, IKEA, Spotify & Co.: Schweden feiert Nationalfeiertag

von CityGlow

Honorarkonsul Dr. Oksaar lud zum Empfang ins Scandic Hamburg Emporio ein

Dr. Sven I. Oksaar, Honorarkonsul von Schweden, lud zum alljährlichen Empfang zur Feier anlässlich des schwedischen Nationalfeiertages ins Scandic Hamburg Emporio ein. Dabei durfte er viele Vertreter des Konsularischen Korps Hamburg, wichtige Akteure aus der Politik und Wirtschaft sowie bekannte Society-Größen als Gäste begrüßen. Dr. Oksaar steht in seiner Funktion als Honorarkonsul von Schweden in Hamburg in einer langen Tradition, die sich mittlerweile schon über Jahrhunderte erstreckt. Bereits 1570 gab es in der Hansestadt eine schwedische Poststation, die 1630 in ein Berufskonsulat umgewandelt wurde und nun schließlich seit 2008 als Honorarkonsulat fungiert. In Hamburg befindet sich damit die weltweit älteste schwedische Auslandsvertretung.

Generalarzt Dr. Thomas Harbaum, Ärztlicher Direktor und Kommandeur des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg, mit dem Ehepaar Oksaar © Jerzy Pruski

Deutschland – Hamburg – Schweden: Nähe und Zusammenarbeit

In seiner Begrüßung erläuterte der aktuelle Honorarkonsul die Hintergründe zum schwedischen Feiertag. Am 6. Juni 1523 wurde Gustav Wasa zum König Schwedens gekrönt. Damit verbunden war die Auflösung der Union mit Dänemark, was Schweden zu einem selbständigen Staat machte. Ab 1916 wurde der 6. Juni als „Tag der schwedischen Flagge“ gefeiert, bevor er 2004 zum Nationalfeiertag wurde. „Deutschland nimmt eine wichtige Stellung für Schweden ein. Die schwedisch-deutschen Beziehungen sind dabei von Nähe, Verbundenheit und Zusammenarbeit geprägt und auf vielen Ebenen sehr gut“, so Dr. Oksaar, und weiter: „Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert war Deutschland die größte kulturelle Inspirationsquelle Schwedens, während viele der heutigen erwachsenen Deutschen nicht zuletzt durch Astrid Lindgrens Kinderbücher von der schwedischen Kultur geprägt sind“. Ergänzen kann man diese Liste durch die Kreativität im wirtschaftlichen Bereich, die Schweden nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer der führenden Industrienationen katapultierten. Namen wie der vom Möbelhaus IKEA, der Milchtüte Tetrapak oder aber ganz aktuell der des weltweiten Nummer 1-Streaming-Anbieters Spotify sind jeder Generation in Deutschland ein Begriff.

Der chinesische Generalkonsul Wu Cong wurde auf dem Empfang ebenfalls begrüßt © Jerzy Pruski

Königin Silvia sorgt für positives Schweden-Bild in Deutschland

Nicht vergessen darf man bei solch einer Auflistung auch das Interesse der Deutschen am schwedischen Königshaus. „Dank der in Deutschland geborenen Königin Silvia verfolgen viele Menschen aufmerksam die Aktivitäten der schwedischen royalen Familie“, so der Honorarkonsul. Umgekehrt ist aber auch das gleiche Interesse festzustellen: „Hamburg und Berlin sind Kulturmetropolen, die Talente aus aller Welt anziehen, und viele junge Schweden zieht es in diese größten deutschen Städte“. In seinen weiteren Ausführungen betonte Dr. Oksaar die Bedeutung von Deutschland als Schwedens wichtigsten Handelspartner, darüber hinaus ist Deutschland führend in Sachen Investitionen und Tourismus in Schweden. Aber auch die schwedische Wirtschaft ist in Deutschland sehr stark vertreten, mit mehr als 1.800 schwedischen Unternehmen, die auf dem deutschen Markt etabliert sind. Die Zusammenarbeit zwischen den Wirtschaftszweigen, Institutionen und Organisationen beider Länder ist umfassend und weitreichend. Gesundheitswesen, Energietechnik, Fahrzeugbau, nachhaltige Städte, Informations- und Kommunikationstechnologie und Kreativwirtschaft sind einige Beispiele für Bereiche, in denen eine enge Zusammenarbeit besteht.

Rainer Schöndube, Honorarkonsul a.D. von Belgien, mit Christian Ancker, Honorarkonsul von Tschechien © Cetin Yaman

Veränderte Geopolitik bringt einiges in Bewegung – in Schweden und Hamburg

Als Ehrengast machte Finanzsenator Dr. Andreas Dressel auf die neue geopolitische Situation aufmerksam: „Die Sicherheitslage im Ostseeraum hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Und darum ist es wichtiger denn je, dass wir gerade in diesem Bereich unsere Zusammenarbeit intensivieren. Schwedens Schritt, die Neutralität aufzugeben und zur NATO beizutreten, war eine wichtige Maßnahme“. Zusammenarbeit gibt es aber auch jenseits des militärischen Bereichs in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Arbeitsmarkt und Integration der EU-Ostseestrategie. Die Wirtschaftslage 2025 für Hamburg und Schweden weist eine positive Dynamik auf. Schweden erwartet einen Aufschwung, der durch eine schwache Krone und Lohnsteigerungen gestützt wird, während Hamburg seine Position als „südlichste skandinavische Stadt“ ausbauen will. Hamburg bereitet sich auf die Herausforderungen der globalen Wirtschaft vor, während Schweden durch eine erwartete Zinssenkung und eine starke Binnenwirtschaft die Investitionen und den Konsum fördern will. In der Kombination heißt das, dass die Kooperation Hamburg/Schweden sich weiter auf einem positiven Weg befindet. „Die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Schweden ist gut“, so Senator Dressel.   

Howard Kroch (li.), Honorarkonsul von Trinidad und Tobago, mit Ehefrau Gabriele Kroch, Präsidentin Hamburg Consular Women’s Club (re.) mit dem Ehepaar Oksaar © Jerzy Pruski

Schwedisches Kunst-Highlight diesen Herbst in Hamburg

Im Kulturbereich konnte Dr. Oksaar ein schwedisches Highlight für den Herbst in Hamburg ankündigen. Am 25. September wird in der Hamburger Kunsthalle eine Ausstellung mit Werken von Anders Zorn eröffnet. In einem repräsentativen Überblick wird das facettenreiche Schaffen des schwedischen Künstlers präsentiert, der in den Jahren um 1900 zu den berühmtesten Künstlern weltweit zählte. Er avancierte in Europa zu einem regelrechten Maler-Star und in den Vereinigten Staaten ließen sich neben diversen Köpfen der amerikanischen High Society zwei Präsidenten von ihm porträtieren. Die Ausstellung umfasst rund 150 Arbeiten, darunter diverse Hauptwerke, aber auch eher selten gezeigte Gemälde und Aquarelle, seine eindrucksvollen Radierungen sowie verschiedene von ihm geschaffene Fotografien. Auf Einladung des Kunsthallen-Direktors Alfred Lichtwark hielt sich Zorn 1891 in Hamburg auf, um mehrere atmosphärische Ansichten des Hafens zu schaffen, die ebenso Teil der Schau sind.

Joachim Ulrich, Honorargeneralkonsul von Costa Rica, mit Walter Stork, Honorargeneralkonsul von Bangladesch © Cetin Yaman

Live-Musik aus Schweden rundet Schweden-Feeling ab

Abschließend gab es auf dem Empfang Kultur aus dem skandinavischen Land, das schwedisch-südafrikanische Duo Fjarill sorgte für die musikalische Gestaltung der Veranstaltung. Ihren Vortrag begannen sie mit dem Absingen der schwedischen Nationalhymne, die auch von allen schwedischen Gästen mitgesungen wurde. Danach gab es einige Eigenkomposition mit viel skandinavischem Flair.

Text von Cetin Yaman

Bildunterschrift Titelbild: Ehrengast Finanzsenator Dr. Andreas Dressel (Mitte) mit dem schwedischen Honorarkonsul Dr. Sven Oksaar und dessen Ehefrau Christiane Mörlins-Oksaar © Jerzy Pruski

Immer ein gern gesehener Gast: Prof. Dr. Manfred Dietrich, Honorarkonsul von Uganda (re.) © Jerzy Pruski
Die baltischen Staaten waren mit Riina Leminsky (re.), Enterprise Estonia, ebenfalls vertreten © Jerzy Pruski
Heiko Hecht, Honorarkonsul von Armenien, und Reinhard Studt, Honorarkonsul der Mongolei © Cetin Yaman
v.l.: Beate Gröblinghoff, Hamburger Institut für Berufliche Bildung, Petra Hammelmann, Honorarkonsulin Tansania, Eva-Maria Greve, Honorarkonsulin Ungarn, und Stefan Herms, Stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer Helmut und Loki Schmidt Stiftung © Cetin Yaman

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