Jetzt online lesen: Ausgabe 08.2025

Internationales Maritimes Museum Hamburg startet Sonderausstellung
Museumsvorstände Peter Tamm (li.) und Jan Tersteegen mit Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal (2.v.l.) und Johanna Baehr, Professorin am Institut für Meereskunde an der Universität Hamburg © Cetin Yaman
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Internationales Maritimes Museum Hamburg startet Sonderausstellung

von CityGlow

Breaking the Surface – Frauen in der Meeresforschung

Um das Thema „Frauen in der Meeresforschung“ geht es in einer Sonderausstellung, die jetzt im Internationalen Maritimen Museum Hamburg startete und noch bis Ende des Jahres zu sehen ist. Sie eröffnet Einblicke in die Schaffenskraft von ausgewählten Wissenschaftlerinnen. Im Fokus auf Deck 7 stehen elf deutsche Forscherinnen der Gegenwart, die in erfolgreich in der maritimen Wissenschaft aktiv sind. „Wer sich in unserer aktuellen Sonderausstellung auf eine Exkursion ins Neuland begibt, wird Interessantes und Lehrreiches erfahren“, sagt Museumsvorstand Peter Tamm. Tatendrang mit enormer Einsatzkraft, handfestes Wissen, persönliche Neugier und Erfahrung dieser elf Wissenschaftlerinnen werden intelligent und

sehenswert in Szene gesetzt werden, ergänzt Jan Tersteegen, ebenfalls im Vorstand des Internationalen Maritimen Museums. Weitere Lobesworte kamen auf der Eröffnungsveranstaltung von der Hamburger Senatorin für Wissenschaft Maryam Blumenthal.

Eindrücke von der Ausstellung Breaking the Surface © Cetin Yaman

Fragen an das Meer: Frauen treiben Wissenschaft voran

Für Johanna Baehr, Professorin am Institut für Meereskunde der Universität Hamburg, steht fest: „Wir wüssten weit weniger über die Ozeane ohne die Entdeckungen von Wissenschaftlerinnen. Seit jeher haben Frauen die Meeresforschung mitgeprägt, oft im Schatten der Geschichte, oft unter erschwerten Bedingungen. Nicht selten wurden ihre Erkenntnisse vereinnahmt. Die Ausstellung macht ihre Beiträge sichtbar und rückt Forscherinnen der Gegenwart in den Mittelpunkt: ihre Karriere, ihre Erkenntnisse, ihre Fragen an das Meer.“ Gemeinsam mit der Universität Hamburg und in Kooperation mit der Deutschen Allianz Meeresforschung werden die weiblichen Hauptpersonen auf dieser Ausstellung vorgestellt. „Wir präsentieren Porträts und Stimmen von Forscherinnen, die aktuell an Instituten hierzulande Akzente setzen“, sagt Dr. Sonja Schäfer, die im Kaispeicher B für das Projekt verantwortlich ist. Zu den porträtierten Forscherinnen zählen unter anderem die Professorinnen Johanna Baehr (CEN Universität Hamburg), Antje Boetius (zuletzt Alfred-Wegener-Institut) und Katja Matthes (GEOMAR). Fotografin Marzena Skubatz hat die Wissenschaftlerinnen aufgenommen. Bei dieser Ausstellung handelt es sich um eine Veranstaltung der UNOzeandekade.

Museumsvorstand Peter Tamm © Cetin Yaman

Reise ins Unbekannte: Meeresforschung für Frauen nicht anders als für Männer

Bei einem von den ausgestellten Porträts handelt es sich um Prof. Antje Boetius, geboren 1967 in Frankfurt am Main. Sie ist Meeres- und Polarforscherin und war zuletzt Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven; seit 2025 ist sie Präsidentin des Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) in Kalifornien/USA. „Meine Arbeit ist eine Reise ins Unbekannte, ich erforsche, wie Oberfläche und Tiefe miteinander verbunden sind. 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt, im Schnitt 3,8 Kilometer tief. Und wir wissen zu wenig über diesen riesigen Raum und all sein Leben. Warum gibt es zum Beispiel diese enorme Vielfalt? Und warum sind die Tiere alle so bunt, wenn es doch kein Licht gibt?“, erläutert Boetius ihre spannende Tätigkeit. Sie hat Methan-fressende Mikroorganismen an Gasquellen am Meeresboden wissenschaftlich belegt, ihre am meisten zitierte Veröffentlichung. In einem Interview antwortete Boetius auf die Frage, wie das für sie als Frau in der Wissenschaft anzufangen gewesen sei, damit, dass sie das nie Gefühl gehabt hatte, dass ihr Geschlecht da entscheidend gewesen wäre. „Es gab ja damals schon einige erfolgreiche Frauen in der Meeresbiologie und auch auf Expeditionen, wie Lotte Hass, die Frau des Zoologen und Dokumentarfilmers Hans Hass, die mit den Haien schwamm und durch das Riff tauchte. Auch in meiner Familie hat nie jemand gesagt: Das kannst du doch gar nicht werden als Frau.“

Text von Cetin Yaman

Breaking the Surface – Frauen in der Meeresforschung

Sonderausstellung bis 30. Dezember 2025

Internationales Maritimes Museum Hamburg

Kaispeicher B

Koreastraße 1

20457 Hamburg-HafenCity

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr

Sonderöffnungszeiten auf Website: https://www.imm-hamburg.de/

Eintrittspreise: 18 Euro (Erwachsene)/13 Euro (Schüler), weitere Ermäßigungen siehe Website

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