Zwischen Vogue & Windeln 

CityGlow

1. Juli 2024

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– „Ich darf das alles sein! Ein Balanceakt zwischen Ambitionen, Familie und Schubladen.“ 

Als Mutter betrachte ich die Welt um mich herum seit einigen Jahren mit komplett anderen Augen. Ich stelle mir häufig die Frage, was für eine Mutter ich sein will, male mir ein Bild im Kopf, welches den Wunsch zeichnet, wie mein Sohn später an seine Kindheit zurückdenkt & seine Erziehung wahrnimmt! Ich habe hier eine ganz klare Vision und kann genau definieren, was ich mir wünsche & von mir selbst als Mutter auch erwarte! Dennoch sehe ich dadurch nicht nur die Enge der Schubladen, in die wir alle so oft gesteckt werden, sondern auch die Auswirkungen, die sie auf unsere Kinder haben können. Deshalb ist es mir ein Herzensanliegen, meinem Kind, anderen Frauen und mir selber zu zeigen, dass wir alles sein dürfen, was wir wollen! Doch dabei stoße auch ich immer wieder auf fest verankerte Glaubenssätze, die es zu überwinden gilt. 

Ich sehe nicht nur die Schubladen, in die andere uns stecken, sondern auch die, die wir uns selbst bauen. Auch ich habe mich oft genug dabei erwischt, mich in die Enge dieser Schubladen zu zwängen, aus Angst davor, nicht genug zu leisten, sowohl im Beruf als auch als Mutter. Doch ich habe gelernt, dass es nicht darum geht, perfekt zu sein, alles zu schaffen oder das zu tun, was andere von uns erwarten, sondern darum, meinen individuellen Weg zu finden, der für mich und meine Familie funktioniert. Es ist nicht einfach, sich von fest verankerten Glaubenssätzen zu lösen. Sie sind tief in unserer Kultur und unseren Köpfen verwurzelt und beeinflussen oft unbewusst unser Denken und Handeln. Doch es ist möglich, sie zu überwinden. Es erfordert Mut, sich selbst zu hinterfragen und zu erkennen, dass diese Glaubenssätze oft nur Illusionen sind, die uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten und selbstbestimmt unseren Weg zu gehen!  

Wie also brechen wir aus diesen fest verankerten Glaubenssätzen aus?  

Indem wir uns erlauben, unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche ernst zu nehmen und für sie einzustehen. Indem wir uns erlauben, alles zu sein, was wir sein wollen, und unseren Kindern das gleiche Recht zugestehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass wir uns selbst und unsere Kinder nicht in Schubladen stecken sollten. In Schubladen zu denken limitiert uns und hindert uns daran, unser volles Potenzial zu entfalten. Wenn wir uns selbst oder unsere Kinder in Schubladen stecken, nehmen wir uns die Möglichkeit, einzigartige Talente und Interessen zu entdecken und zu entwickeln. Jeder Mensch ist individuell und verdient es, in seiner Einzigartigkeit gesehen und gefördert zu werden. Wir können beginnen, offener und flexibler zu denken. Wir können unsere eigenen Vorurteile hinterfragen und aktiv versuchen, Menschen als die komplexen und vielfältigen Individuen zu sehen, die sie sind. Wir können uns selbst und unsere Kinder ermutigen, ihre Interessen zu erforschen und ihnen zeigen, dass es in Ordnung ist, anders zu sein und eigene Wege zu gehen. 

Als Mutter ist es meine Aufgabe, meinem Kind ein Vorbild zu sein. Ich möchte ihm ein Vorbild dafür sein, dass es möglich ist, seine beruflichen Ambitionen zu verfolgen und gleichzeitig eine liebevolle und unterstützende Mutter zu sein. Ein Vorbild dafür, dass es okay ist, nicht immer alles unter Kontrolle zu haben und sich auch mal Hilfe zu holen. Ein Vorbild dafür, dass jeder Mensch und jede Familie in eigenen Strukturen lebt und diese Strukturen nicht für jeden funktionieren müssen, sondern ausschließlich für die, die diese Strukturen gewählt und geschaffen haben! Genauso möchte ich meinem Kind aber auch vorleben, dass ich gleichzeitig Verantwortung für mehrere Dinge übernehmen kann und dass Verantwortung in verschiedenen Bereichen nicht bedeutet, dass eines wichtiger als das andere ist!  

Als berufstätige Mutter trage ich aber nicht nur Verantwortung für meine Familie und meinen Beruf, sondern auch Verantwortung für mich selbst! Ich darf mich selbst priorisieren und auf meine eigenen Bedürfnisse achten, denn nur so kann ich meiner Familie und meinem Beruf gerecht werden. Ich darf Ansprüche an mich selbst stellen und genauso darf ich auch annehmen, dass ich diese nicht immer erfüllen kann und werde!  

Lasst uns gemeinsam danach streben, dass jede Mutter und jedes Kind das Recht hat, alles zu sein, was es sein will. Denn am Ende des Tages ist es egal, was die Gesellschaft von uns erwartet. Was zählt, ist, dass wir uns selbst erlauben, alles zu sein – Und das ist die größte Freiheit, die wir uns selbst und unseren Kindern schenken können. 

Mein Appell an alle Mamas, Familienangehörige, Außenstehende, Kollegen oder Freunde einer Mama: Lasst uns ein Team sein, lasst uns wertungsfrei akzeptieren und anerkennen, dass jede Mutter sich selbst und ihre Kinder am besten kennt und somit die richtigen Entscheidungen für sich, ihr Wohlbefinden und ihre Zukunft trifft. 

Wir sollten uns also frei von allen Konventionen machen und einfach das tun, was sich im Rahmen der Vernunft für uns und unsere Lieben richtig anfühlt – ganz nach dem Motto:  

„Ich darf das alles sein!  

X Ann-Kathrin Hellge 

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