Hamburger Kinopreisverleihung 2024 ehrt besonders engagierte Häuser
Dass Filmschauspieler, Regisseure, Filmmusikkomponisten und andere Schaffende aus der Branche mit Auszeichnungen dekoriert werden, ist eine ganz normale Angelegenheit und taucht häufig in den Nachrichten auf. Aber dass die aufführenden Stätten selber für ihre Arbeit Ehrungen erhalten, das wiederum ist eher selten der Fall. In der Hansestadt ist das aber so, da gibt es die Hamburger Kinopreise. Und in diesem Jahr erhielten insgesamt 15 Programm- und Stadtteilkinos Anerkennungen für ihre Verdienste. Auf der feierlichen im traditionsreichen Koralle Kino im nordöstlichen Stadtteil Volksdorf verlieh Kultursenator Dr. Carsten Brosda die Hamburger Kinopreise 2024. Immerhin 100.000 Euro an Preisgeldern wurden dabei ausgeschüttet. Auf der Veranstaltung trat zur Eröffnung Selig-Sänger Jan Plewka auf und Regisseur Fatih Akin überraschte zwischendurch mit einer Video-Botschaft vom Dreh seines neuen Films „Amrum”.
Drei Experten bildeten die aktuelle Kinopreis-Jury: die Hamburger Regisseurin Monika Treut („Genderation“), die Kinobetreiberin Wiebke Thomsen (Kino im Künstlerhaus, Hannover, konnte leider nicht persönlich anwesend sein) sowie Zeit-Journalist Oskar Piegsa. Sie haben in diesem Jahr über die Vergabe der Hamburger Kinopreise entschieden. Und diese gingen an:
3001 Kino, Sternschanze: 11.000 Euro
Abaton Kino, Rotherbaum: 11.000 Euro
Zeise Kinos, Ottensen: 11.000 Euro
Alabama Kino, Winterhude: 8.000 Euro
B-Movie, St. Pauli: 8.000 Euro
Koralle Kino, Volksdorf: 8.000 Euro
Studio-Kino, Altona-Altstadt: 8.000 Euro
Blankeneser Kino, Blankenese: 5.000 Euro
Elbe Filmtheater, Osdorf: 5.000 Euro
FilmRaum, Eimsbüttel: 5.000 Euro
Magazin Filmkunsttheater, Winterhude: 5.000 Euro
Passage Kino, Altstadt: 5.000 Euro
Savoy Filmtheater, St. Georg: 5.000 Euro
Lichtmeß-Kino, Ottensen: 3.000 Euro
Schanzenkino 73, Sternschanze: 2.000 Euro
Zusätzlich gab es einen Sonderpreis für das 20-jährige Bestehen des Projekts: „A Wall is a Screen”: 2.000 Euro
Senator Brosda erläuterte in seiner Rede die Bedeutung des Kinos für das Leben im Stadtteil: „Mit großem persönlichem Engagement und mit spürbarer Liebe für das Medium Film sichern die Programm- und Stadtteilkinos den Kulturort Kino. Hier kann Filmkunst erlebt werden, es öffnen sich neue Welten und Räume zum Austausch, die nicht zuletzt für das Miteinander in unserer Gesellschaft essenziell sind.“
Auch Helge Albers, Chef der MOIN Filmförderung, bedankte sich bei den Kinobetreibern für ihr Engagement: „Die Kinos in der Hansestadt haben im vergangenen Jahr mit herausragenden Filmprogrammen und besonderen Events ihr Publikum begeistert. Filme wie das Oscar-nominierte Hamburg-Drama ‚Das Lehrerzimmer‘ oder das weltweite Phänomen ‚Barbenheimer‘ haben einmal mehr gezeigt, welche Magie das Kino entfalten kann.“
Die Hamburger Kinopreise werden jährlich von der Behörde für Kultur und Medien zusammen mit der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein vergeben. Die Hamburger Programm- und Stadtteilkinos sowie Initiativen werden dabei jeweils für das vorangegangene Programmjahr ausgezeichnet.