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Migräne natürlich lindern: 3 ayurvedische Tipps ohne Nebenwirkungen
© Helene Atalla
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Migräne natürlich lindern: 3 ayurvedische Tipps ohne Nebenwirkungen

von CityGlow

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Migräne ist mehr als nur ein Kopfschmerz. Sie kommt oft plötzlich, mit pochenden Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit. Für Betroffene kann sie den Alltag zur Hölle machen. Während herkömmliche Medikamente die Symptome bekämpfen, setzt Ayurveda an der Wurzel des Problems an. Die jahrtausende alte indische Heilkunst bietet natürliche, tiefgreifende Lösungen, die den Körper stärken und Migräne nachhaltig lindern können – ganz ohne Nebenwirkungen.

Stress als größten Auslöser eliminieren

Stress ist der Feind Nummer eins, wenn es um Migräne geht. Unser Körper ist auf kurze Stressphasen ausgelegt – etwa in der Steinzeit, als uns ein Säbelzahntiger jagte. In solchen Momenten übernimmt der Sympathikus, der Teil des Nervensystems, der für Flucht- und Kampfreaktionen zuständig ist. Danach kommt der Parasympathikus ins Spiel, der uns entspannen und regenerieren lässt.

Das Problem heute: Viele Menschen befinden sich im Dauerstress. Die ständige Aktivierung des Sympathikus ohne ausreichende Entspannung überfordert das Nervensystem – und begünstigt Migräneattacken. Ayurveda betont daher die Bedeutung von Stressmanagement, um Migräne zu verhindern.

Ayurvedische Strategien zur Stressbewältigung:

  • Delegieren lernen: Nicht alles selbst erledigen wollen. Aufgaben abgeben reduziert Druck.
  • Perfektionismus ablegen: 100 Prozent sind nicht immer nötig. Gut erledigt ist ausreichend.
  • Ordnung und Struktur schaffen: Chaos im Außen führt zu Chaos im Kopf. Ein geordneter Alltag senkt Stress.
  • Achtsamkeit üben: Sich bewusst Zeit für Pausen nehmen, anstatt im Autopilot-Modus durch den Tag zu rasen.
  • Meditation und Yoga praktizieren: Studien zeigen, dass beides den Parasympathikus (dieser wird umgangssprachlich auch oft auch Vagusnerv bezeichnet) stärkt und das Nervensystem beruhigt.
  • Sport als Ventil nutzen: Bewegung baut Stresshormone und Druck im Kopf ab und sorgt so für Ausgleich.

Ayurveda empfiehlt zudem tägliche Rituale, um das Nervensystem zu stabilisieren. Eine morgendliche Ölmassage mit warmem Sesamöl (Abhyanga) oder eine abendliche Tasse Ashwagandha-Tee können Wunder wirken.

Ernährung als Schlüssel zur Heilung

„Gesundheit beginnt im Darm.“ Diese uralte Weisheit ist heute relevanter denn je – gerade bei Migräne.

Migräne entsteht oft durch ein Ungleichgewicht zwischen Energiezufuhr und -verbrauch im Gehirn. Ein Energiemangel zwingt den Körper, die Blutgefäße zu erweitern, um die Sauerstoffzufuhr zu steigern. Das Problem: Das Gehirn kann sich im festen Schädelknochen nicht ausdehnen – der Druck steigt und der pochende Schmerz setzt ein.

Migränemedikamente verengen die Gefäße wieder und stoppen so den Schmerz. Ayurveda geht einen Schritt weiter und setzt an der Ursache an: dem Energiedefizit. Dabei geht es nicht darum, einfach mehr zu essen, sondern hochwertige, nährstoffreiche Lebensmittel zu wählen, die den Körper und insbesondere das Nervensystem optimal versorgen.

Nährstoffreiche Lebensmittel für eine starke Migräne-Prävention
  • Gesunde Fette: Ghee, Kokosöl und Nüsse nähren das Gehirn.  
  • Antioxidantienreiche Lebensmittel: Blaubeeren, Granatapfel und dunkle Trauben schützen die Zellen.
  • Entzündungshemmende Gewürze: Kurkuma, Ingwer und Kreuzkümmel wirken antiinflammatorisch. 
  • Magnesiumquellen: Kürbiskerne, Spinat und Mandeln unterstützen die Gefäßregulation.
  • Proteine aus pflanzlichen Quellen: Hülsenfrüchte wie Mungbohnen oder Linsen stabilisieren den Blutzucker und sorgen so für eine konstante Energieversorgung.

Zudem empfiehlt Ayurveda warme, gekochte Speisen statt kalter, roher Kost, da diese die Verdauungskraft (“Agni”) stärken. Ein schwaches Verdauungsfeuer kann zu Giftstoffen (“Ama”) führen, welche die Entstehung einer Migräne fördern.

Individualität zählt – Migräne ist nicht gleich Migräne

Die Behandlung von Migräne zählt zu den Stärken des Ayurveda. Im Vergleich zur Schulmedizin werden hier die Ursachen und nicht die Symptome behandelt. Aus ayurvedischer Sicht ist Migräne individuell und hängt wesentlich vom jeweiligen Dosha-Typ ab.

  • Pitta-Migräne: Brennender Schmerz, meist rund um die Augen, oft mit visuellen Auren. Verstärkt durch Hitze, Stress und Alkohol. Bei Frauen tritt diese Migräneform häufig zyklusabhängig auf.
  • Vata-Migräne: Schmerz am Hinterkopf oder Nacken, verbunden mit Verspannungen. Ausgelöst durch Stress, Schlafmangel, unregelmäßiges  sowie nährstoffarmes  Essen. Diese Migräneform tritt häufig bei unregelmäßiger Verdauung auf.
  • Kapha-Migräne: Dumpfer Druck, oft mit Übelkeit oder Erbrechen. Verschlimmert sich bei feucht-kaltem Wetter und durch den Konsum von fett- und kalorienreichen Speisen wie beispielsweise Fast Food.

Individuelle Behandlungen sind daher ein Muss. Ayurveda setzt gezielt auf spezielle Kräuter, die auf das jeweilige Dosha abgestimmt sind.

Wichtige ayurvedische Kräuter gegen Migräne:

  • Ashwagandha (Withania somnifera): Beruhigt das Nervensystem, senkt Stresshormone. 
  • Brahmi (Bacopa monnieri): Stärkt die geistige Leistungsfähigkeit und fördert die Durchblutung.
  • Amla (Emblica officinalis): Reich an Vitamin C, wirkt entzündungshemmend.
  • Guduchi (Tinospora cordifolia): Unterstützt das Immunsystem und wirkt entgiftend. 
  • Weihrauch (Boswellia serrata): Hat eine stark entzündungshemmende Wirkung.
  • Triphala: Fördert die Verdauung und hilft, Ama (Giftstoffe) zu eliminieren. 


Um mehr Klarheit über die eigene Migräneform zu gewinnen, kann man unter https://www.drheleneatalla.at/dosha-test/ selbst einen Dosha-Test machen. Für eine individuell abgestimmte Behandlung kann ein erfahrener Ayurvedaspezialist die passende Kräuterkombination wählen.

Fazit

Migräne ist kein unausweichliches Schicksal. Mit Ayurveda kann der Körper so gestärkt werden, dass Anfälle seltener auftreten, weniger intensiv ausfallen oder die Migräne im besten Fall sogar ganz verschwindet. Stressmanagement, eine nährstoffreiche Ernährung und die richtige Behandlung nach Dosha-Typ sind der Schlüssel zu einem schmerzfreien Leben – ganz ohne Nebenwirkungen. Ayurveda gibt dem Körper zurück, was er wirklich braucht: Balance, Energie und Regeneration.

Über die Autorin

Dr. Helene Atalla ist Fachärztin für Innere Medizin, Ärztin für Allgemeinmedizin und Spezialistin für Ayurvedamedizin.

Sie berichtet regelmäßig über interessante und ganzheitliche Ansätze zu speziellen

Themen aus Gesundheit & Medizin.

Web: drheleneatalla.at

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